Aspekte diagnostischer Kompetenz von Grundschullehrkräften im Rechtschreibunterricht : eine empirische Analyse der Urteilsakkuratheit hinsichtlich der Rechtschreibfehler im (nicht-)integrierten Schreiben

Abstract

Die diagnostische Kompetenz von Lehrkräften ist ein entscheidender Faktor für die Förderung der Grundbildung. Im Beitrag wird die Urteilsakkuratheit als Teilbereich der diagnostischen Kompetenz untersucht und im Kontext der Rechtschreibleistungen von Drittklässler*innen mittels quantitativer Fehleranalysen analysiert. Diese wird in zwei unterschiedlichen Schreibdimensionen erfasst: im integrierten Schreiben (Texte) und im nicht-integrierten Schreiben (Tests). Die Ergebnisse zeigen, dass Lehrkräfte die Rechtschreibleistungen ihrer Schüler*innen, gemessen an der Fehleranzahl auf 100 Wörter, weitgehend akkurat einschätzen können. Gleichzeitig orientieren sich die Einschätzungen stärker an den Ergebnissen des nicht-integrierten Schreibens, einer primär schulisch relevanten Schreibdimension, und weniger an einer didaktisch perspektivierten und auf Grundbildung bezogenen Fähigkeit.