Strukturwandel als soziale Transformation: Bildung und Teilhabe im südlichen Sachsen-Anhalt

Abstract

Der Industriestandort Mitteldeutsches Braunkohlerevier gilt als unverrückbare Voraussetzung für die Zukunft der Region. Doch im Gespräch mit den Menschen vor Ort wird deutlich: Lebensqualität entsteht nicht allein durch Arbeitsplätze, sondern ebenso durch soziale Infrastruktur, Kulturangebote, verlässlichen Nahverkehr, medizinische Versorgung, Bildungsangebote sowie ausreichend Orte für Kinder und Jugendliche, die nicht unter Vorbehalt, Finanzierungslücken oder Verwertungsdruck stehen. Im Forschungs- und Transferprojekt Gerechte Übergänge, Bildungs- und Teilhabechancen für Kinder, Jugendliche und Erwachsene untersuchen wir, wie sich der Umbau von der fossilen zur dekarbonisierten Wirtschaft für die Menschen vor Ort bemerkbar macht und welche Ein- und Ausschlüsse in Bildung und Gesellschaft damit verbunden sind. Im Folgenden zeigen wir, warum es wichtig ist, der sozialen Seite des Strukturwandels mehr Aufmerksamkeit zukommen zu lassen, um gerechte Übergänge in eine postfossile Region zu gestalten.