DNA-bindendes Protein A (DbpA) wird LPS- und Kalzium-abhängig sezerniert und stimuliert die Zellmigration und -proliferation

Abstract

Das DNA-bindende Protein A (DbpA) und das Y-box bindende Protein 1 (YB-1) gehören zur evolutionär hochkonservierten Familie der Kälteschockproteine mit zahlreichen zellulären Funktionen, u.a. als Regulatoren von Transkription, Translation und Spleißing. Für YB-1 konnten bereits eine aktive Sekretion und zahlreiche extrazelluläre Funktionen in mehreren Studien beschrieben werden. Da auch DbpA in Serum- und Urinproben von Patienten mit entzündlichen Nierenerkrankungen gefunden werden konnte, soll in der vorliegenden Promotionsarbeit eine mögliche aktive Sekretion, der Sekretionsmechanismus und die extrazelluläre Funktion von DbpA aufgeklärt werden. Es wurden immortalisierte Zelllinien mit verschiedenen Entzündungsstimuli auf eine Sekretionsinduktion des Kälteschockproteins DbpA hin überprüft. Die Ergebnisse zeigen, dass DbpA Zeit- und Konzentrations-abhängig von Rattenmesangialzellen (RMC) nach Inkubation mit Lipopolysaccharid (LPS) sezerniert wird. Des Weiteren wurde eine Kalzium-abhängige Sekretion nach Stimulation mit Ionomycin in RMC und Melanomzellen beobachtet. DbpA wird als Protein über einen unkonventionellen Sekretionsweg nach extrazellulär freigesetzt und stimuliert dort über die Assoziation mit Oberflächenrezeptoren die Zellproliferation und -migration.