Der Einfluss eines methanolischen Ficus platyphylla-Extraktes auf die konditionierte Vermeidungsreaktion und die Aufklärung der zugrunde liegenden molekularen Mechanismen

Abstract

Die vorliegende wissenschaftliche Arbeit beschäftigt sich mit dem Einfluss eines methanolischen Extraktes von Ficus platyphylla (FP) auf die konditionierte Vermeidungsreaktion und die Körperkerntemperatur. Dafür wurde der Effekt von FP auf die lokomotorische Aktivität von weiblichen C57BL/6J Mäusen quantifiziert, um ausgewählte Dosen FP hinsichtlich ihres Effektes auf die Acquisition, die Konsolidierung und die Abrufbarkeit der bedingten Reaktion in der Shuttle-Box, die als two-way active avoidance klassifiziert wird, zu untersuchen. Alle entwickelten Neuroleptika weisen eine selektive Unterdrückung der konditionierten Vermeidungsreaktion auf, weshalb diesem Test eine hohe prädiktive Validität für die Testung neuer potenzieller Neuroleptika zugesprochen wird. Zusätzlich wurde FP an männlichen CD-1 Mäusen in einem Object Recognition Test geprüft, um seine prädiktive Validität einschätzen zu können. Anschließend wurde der Einfluss von Amphetamin und FP auf die Körperkerntemperatur überprüft in simultaner Applikation. Die Ergebnisse des Shuttle-Box Versuches zeigten keinen Einfluss von FP auf die Acquisition und die Konsolidierung, jedoch eine signifikante Beeinträchtigung der Abrufbarkeit der konditionierten Reaktion. Bei dem Object Recognition Test scheint die prädiktive Validität eingeschränkt zu sein. Die simultane Applikation von Amphetamin und FP zeigte eine Aufhebung der Hypothermie, wodurch eine dopaminerge Regulation der von FP induzierten Hypothermie wahrscheinlich wird. Die Ergebnisse bestätigen die Neuroleptika-ähnliche Wirkung von FP, vermutlich über die Modulation der Aktivität von dopaminergen Neuronen.