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Titel: Neuropsychologische Differenzierbarkeit bipolar schizoaffektiver und schizophrener Erkrankungen - exekutive Kontrollfunktionen
Autor(en): Röttig, Dörthe
Körperschaft: Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg
Erscheinungsdatum: 2007
Umfang: Online-Ressource, Text + Image (kB)
Typ: Hochschulschrift
Art: Dissertation
Sprache: Deutsch
Herausgeber: Universitäts- und Landesbibliothek Sachsen-Anhalt
URN: urn:nbn:de:gbv:3-000011738
Schlagwörter: Elektronische Publikation
Hochschulschrift
Online-Publikation
Zsfassung in engl. Sprache
Zusammenfassung: Hintergrund: Wegen ihrer klinisch-praktischen Bedeutung, aber gerade auch bezüglich nosologischer Überlegungen stellen schizoaffektive Störungen eine besondere Herausforderung an die psychiatrische Wissenschaft dar. Eine Vielzahl von Befunden lässt eine nosologische Position zwischen schizophrenen und affektiven Störungen vermuten. In diesem Sinne können schizoaffektive Störungen als ein das klassische, die Psychiatrie bis in die Gegenwart prägende, Kraepelinsche Dichotomieprinzip herausfordernde Paradigma aufgefasst werden. Sie stellen insofern ein entscheidendes Konstrukt bei der Validierung konkurrierender Konzeptionen - etwa der eines psychotischen Kontinuums - dar. In der vorliegenden Arbeit wird untersucht, ob sich mit Hilfe neuropsychologischer Tests der exekutiven Funktionen bipolar schizoaffektive und schizophrene Patienten differenzieren und sich eventuell Hinweise auf die nosologische Stellung der bipolar schizoaffektiven Psychose ableiten lassen. Methode: Es wurden die exekutiven Leistungen von jeweils 25 stationär behandelten bipolar schizoaffektiven und schizophrenen Patienten sowie 25 gesunden Kontrollpersonen verglichen. Die Testverfahren exekutiver Funktionen wurden theoriegeleitet sechs Komponenten "Aufmerksamkeit und Hemmung", "Aufgabenmanagement", "Planen", "Überwachen", "Arbeitsgedächtnis", "kognitive Flexibilität" zugeordnet. Weiterhin wurden klinisch relevante Parameter des Krankheitsverlaufes sowie die Ausprägung der aktuellen Symptomatik erhoben. Befunde: Der Parameter "Aufmerksamkeit und Hemmung" differenzierte zwischen beiden Patientengruppen signifikant. Im Vergleich zur Kontrollgruppe zeigten schizophrene Patienten Defizite in fünf der sechs exekutiven Komponenten, bipolar schizoaffektive Patienten nur in zwei. Die kognitive Leistung konnte in beiden Patientengruppen durch unterschiedliche klinische Variablen prädiziert werden. Schlussfolgerung: Bei beiden Patientengruppen liegen Beeinträchtigungen exekutiver Funktionen vor, bei schizophrenen Probanden allerdings in deutlich ausgeprägterer Form als bei bipolar schizoaffektiven Patienten. Schizophrene Patienten zeigen eine signifikant schlechtere Reaktionshemmung als bipolar schizoaffektive Patienten. Die klinischen Gruppen lassen sich anhand der neuropsychologischen Leistungen teilweise differenzieren.
Background: Although schizoaffective psychoses are a clinical reality, there is no clarification with regard to their nosological position. Several findings of sociodemographic, clinical and prognostic studies suggest a position in-between schizophrenia and mood disorders. Neuropsychological investigations of schizoaffective patients are rare and very heterogenous. To our knowledge, there is no neuropsychological investigation of exclusively bipolar schizoaffective patients in comparison to other psychiatric patients or healthy controls. The aim of this study is to investigate whether executive functions can differentiate bipolar schizoaffective from schizophrenic patients. Methods: We investigated 75 subjects: 25 bipolar schizoaffective inpatients, 25 schizophrenic inpatients and 25 healthy participants. Their executive functions on the basis of six components: "attention and inhibition", "task management", "planning", "monitoring", "working memory/coding" and "cognitive flexibility" were examined. Further, we assessed clinical parameters such as symptomatology at time of testing and other illness-related variables. Results: "Attention and inhibition" differentiated significantly between both patient groups. Compared to healthy controls, schizophrenic patients showed an impaired performance with regard to five of the six components, bipolar schizoaffective patients were inferior in two of the components only. Cognitive performance was predicted by different variables in the patient groups. Conclusions: Both patient groups showed an impaired executive functioning. This impairment was much more marked in schizophrenic patients than in bipolar schizoaffective patients. Schizophrenic partients showed a significantly worse reaction inhibition compared to bipolar schizoaffective patients. Both patient groups were partly differentiated by the executive functioning.
URI: https://opendata.uni-halle.de//handle/1981185920/9445
http://dx.doi.org/10.25673/2660
Open-Access: Open-Access-Publikation
Nutzungslizenz: In CopyrightIn Copyright
Enthalten in den Sammlungen:Hochschulschriften bis zum 31.03.2009

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