Untersuchung des oberen zervikalen Rückenmarks bei Patienten mit Amyotropher Lateralsklerose : eine 3T MRT Studie

Abstract

In dieser Dissertation wurde die zervikale Rückenmarksquerschnittsfläche anhand von kranialen 3T MRT Bildern auf der Höhe der Halswirbelkörper C1-C3 in einer Kohorte von 158 ALS Patienten und 84 gesunden Kontrollen vermessen. Bei 103 ALS Patienten wurden nach einem medianen Abstand von 5,5 Monaten und bei 26 Probanden nach einem medianen Abstand von 6,5 Monaten eine zweite MRT Aufnahme durchgeführt und der zervikale Rückenmarksquerschnitt erneut vermessen. Die ALS Gruppe zeigte im Vergleich zu den Kontrollen eine Atrophie des Rückenmarks, welche über die Zeit zunahm und am stärksten in den kaudaleren Rückenmarks-Segmenten ausgeprägt war. Die Rückenmarksatrophie war in der ALS Gruppe mit einem spinalen Krankheitsbeginn stärker ausgeprägt als in der Gruppe mit einem bulbären Beginn; weitere signifikante Unterschiede der Rückenmarksquerschnittsfläche zwischen verschiedenen ALS Phänotypen und Subgruppen konnten jedoch nicht gezeigt werden. Die Rückenmarksquerschnittsfläche korrelierte mit dem ALSFRS-R, der Krankheitsdauer, dem Alter, der Dicke des Gyrus präzentralis sowie dem Gesamtvolumen der grauen Hirnsubstanz. Die Ergebnisse zeigen, dass die in-vivo MRT basierte Vermessung des oberen zervikalen Rückenmarks bei ALS zukünftig als quantitativer Biomarker eine Rolle spielen könnte, auch um den Krankheitsverlauf zu evaluieren.