Please use this identifier to cite or link to this item: http://dx.doi.org/10.25673/112147
Title: Sachunterricht - über die unterrichtliche Konstruktion - von Kind und Wirklichkeit
Author(s): Hiller, Gotthilf Gerhard
Issue Date: 2004
Type: Article
Language: German
Publisher: widerstreit sachunterricht
Abstract: Warum und wozu "Sachunterricht"? Auf diese Frage kann man so antworten: Sachunterricht vermittelt den Heranwachsenden eine angemessene Vorstellung von der Welt, vom gesellschaftlichen Leben, das sie umgibt. Sachunterricht führt ein in die Vielfalt der Wechselwirkungen zwischen Natur und Gesellschaft, in die Pluralität der Lebensstile. Er macht Interessengegensätze im privaten wie im öffentlichen Bereich sichtbar und vermittelt vielfache Anregungen zur aktiven Mitgestaltung der konkreten Lebensverhältnisse und zur Selbstkultivierung. Sachunterricht befriedigt die kindliche Neugier, ermöglicht aber immer auch neue Erlebnisse und Erfahrungen, weitet so den Horizont und eröffnet Zugänge zu bislang verschlossenen Dimensionen der Realität. Sachunterricht provoziert Nachdenklichkeit und weckt neue Fragen, indem er bis lang Selbstverständliches verfremdet und problematisiert. Sachunterricht führt ein in das Denken in Modellen und macht vertraut mit Konzepten und Theorien, die mit Hilfe wissenschaftlicher Erkenntnisse die rationale Bearbeitung von Problemen und die Bewältigung von Aufgaben ermöglichen. So entzaubert Sachunterricht immer auch das geheimnisvoll Unerklärliche, das Bedrohliche; er mildert Ängste, sensibilisiert aber auch für Risiken. Sachunterricht stiftet, fördert und kultiviert Interessen, indem er zu eigenen Nachforschungen in Natur und Gesellschaft ermutigt und anleitet.
Annotations: „Wer wie wir heute in der fatalen Situation steht, infolge des bedingten Zweifel[s] bereits an der Möglichkeit der Wahrheit, die auch wieder geradezu die Voraussetzung unseres gewohnten verständigen/ verstandesgemäßen Gebrauchs der Wörter und Begriffe ist, nach Mitteln zu fahnden, um die Grenzen des Verstandes Überschreiten zu können, greift nach jedem Strohhalm. Und das Wort 'Widerstreit' schien mir für die Sachlage passend zu sein, da es genau in diesem Sinn als ein 'Kind' dieser Sprachnot verstanden werden kann.” (Ansgar Häußling in einem Brief an Gerold Scholz vom 1.2.2002)
URI: https://opendata.uni-halle.de//handle/1981185920/114105
http://dx.doi.org/10.25673/112147
ISSN: 1612-3034
Open Access: Open access publication
License: (CC BY-SA 4.0) Creative Commons Attribution ShareAlike 4.0(CC BY-SA 4.0) Creative Commons Attribution ShareAlike 4.0
Journal Title: widerstreit sachunterricht
Issue: 2
Original Publication: https://public.bibliothek.uni-halle.de/sachunterricht/article/view/2990/version/2933
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