Please use this identifier to cite or link to this item: http://dx.doi.org/10.25673/114540
Title: Ichnotaxonomie und Klassifikation von Tetrapodenfährten aus dem Perm
Author(s): Haubold, Hartmut
Issue Date: 1996
Type: Article
Language: English
Publisher: Hallesches Jahrbuch für Geowissenschaften
Abstract: Ausgehend von dem Verständnis von Ichnofossilien werden die Grundlagen zur Taxonomie und Klassifikation für Tetrapodenfährten allgemein dargelegt. Ihr besonderer Status liegt in der engen Relation zur osteologischen Klassifikation der Tetrapoden. Das bestimmt die Rangfolge der Merkmale, die Interpretation, die taxonomische Eignung des untersuchten Materials und seine Faziesrelevanz. Fragmente von Eindrücken, unvollständige Fährtenfolgen sowie sonstige überlieferungsbedingte Veränderungen der optimalen Eindruckmorphologie und des Fährtenmusters haben taxonomisch nur eingeschränkte Bedeutung. Es handelt sich um extramorphologische Erscheinungen, die vielfach faziestypisch bzw. sedimentologisch kontrolliert sind und im Vergleich zu der Fußmorphologie des Erzeugers Phantomen, d.h. Trugbildern, gleichkommen. Taxa nach solchen Überlieferungen werden als Phantom-Taxa bezeichnet. Es ist zu zeigen, daß derartige Problematika einen erheblichen Anteil an den bisher beschriebenen permischen Fährten haben. Durch ihre Mehrdeutigkeit sind sie die Ursache für erhebliche Widersprüche in der Nomenklatur, bei der Interpretation und in der stratigraphischen Bewertung permischer Ichnofaunen. Auf einige Ichnotaxa werden diese Erkenntnisse exemplarisch angewendet. Es resultieren Hinweise auf eine relativ begrenzte Zahl von Ichnogenera der Tetrapoden im Perm, welche mit großer Verbreitung in lithologisch ähnlichen Ablagerungen in Nordamerika und Europa bekannt sind und weithin identische Ichnofaunen belegen. Klar abgrenzbar sind in fluviatiler Fazies die Ichnogenera Batrachichnus (=Anthichnium), Dromopus, Amphisauropus, Limnopus und Dimetropus, denen Chelichnus (=Laoporus) als faziestypisch deformiertes Phantom-Taxon gegenübersteht. Der Nachweis dieser Ichnotaxa der Tetrapoden im kontinentalen Perm belegt in den jeweiligen zeitlich und faziell charakterisierten Abschnitten eine relativ konforme permische Welt. Bedingt durch subjektive taxonomische Differenzierungen erschien diese Welt bislang uneinheitlicher und sehr viel diverser, als sie es inRealität war.
An introduction to the general principles of taxonomy and classification of ichnofossils is presented as a means to facilitate our understanding of tetrapod footprints, particulaly from the Permian. The exceptional status of tetrapod footprints results from their close relationship to the osteological classification of the trackmakers. This relationship determines the range of characters, the systematic interpretation, the taxonomic value of the studied material, and the relationship to the facies. Fragmentary tracks, incomplete trackways and other preservational variations of optimal track morphology and trackway pattern are of restricted taxonomic value. These are extramorphological features, mainly controlled by facies and sedimentological influences, and in comparison to the foot-morphology of the trackmakers they are like chimeras. Taxa based on such material are called phantom-taxa. Many of the formerly described Permian footprints are problematics in this regard. Due to their ambiguity such phantom-taxa are the cause of many contradictions in nomenclature, both in the interpretation and the stratigraphic evaluation of Permian ichnofaunas. Some ichnotaxa are discussed as examples in light of these insights. As a result there is evidence of a relatively limited number of tetrapod ichnogenera of Permian age, which are known from lithologically similar deposits with large geographical distribution in North America and Europe, and representing identical ichnofaunas. From deposits of fluvialalluvialfacies we find well established occurrences of the ichnogenera Batrachichnus (=Anthichnium), Dromopus, Amphisauropus, Limnopus and Dimetropus, whereas Chelichnus (=Laoporus) is a phantom-taxon resulting from poor and facies-related deformed preservation. The record of these ichnotaxa for the continental Permian documents a relatively uniform Permian world within formations of certain age and facies. Due to subjective taxonomic differentiation this world hithero appeared to be more diverse than it was in reality.
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URI: https://opendata.uni-halle.de//handle/1981185920/116497
http://dx.doi.org/10.25673/114540
ISSN: 2196-3495
Open Access: Open access publication
License: (CC BY-NC 4.0) Creative Commons Attribution NonCommercial 4.0(CC BY-NC 4.0) Creative Commons Attribution NonCommercial 4.0
Journal Title: Hallesches Jahrbuch für Geowissenschaften
Volume: 18
Issue: B
Original Publication: https://public.bibliothek.uni-halle.de/hjg/article/view/3039/version/2984
Page Start: 22
Page End: 88
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