Diffusionsgewichtete Bildgebung und histologische Parameter von hepatozellulären Karzinomen

Abstract

In dieser Arbeit soll erörtert werden, inwieweit die diffusionsgewichtete Bildgebung bei der Bestimmung histologischer Charakteristika in hepatozellulären Karzinomen eine nicht-invasive Alternative zu einer Biopsie darstellt. Hierzu wurden Biopsieproben von 53 Patient:innen mikroskopisch sowie immunhistochemisch untersucht und bezüglich der Zellularität, dem Tumor-Stroma-Verhältnis, der proliferativen Aktivität (Ki67) und den tumorinfiltrierenden Lymphozyten (CD45) mit den Apparent Diffusion Coefficienten (ADC) der diffusionsgewichteten Bildgebung verglichen. Die erstellten ADCmaps entsprachen mithilfe der eingezeichneten Region of interest genau dem Areal der Biopsienadel. Die Ergebnisse stellen eine antiproportionale Korrelation zwischen den ADC-Werten und der Zellzahl (r=-0,683; p<0,001), ADCmin sowie ADCmean und Ki67 (r=0,250; p<0,001 / r=0,320; p=0,024) und zudem eine proportionale Korrelation zwischen ADCmin sowie ADCmean und dem Tumor-Stroma-Verhältnis dar (r=-0,348; p=0,011 / r=-0,295; p=0,032). Eine Wechselbeziehung zwischen den ADC-Werten und den TIL konnte nicht bewiesen werden. Aus den Ergebnissen kann geschlussfolgert werden, dass die ADC-Werte als Surrogat-Marker für die Tumorzellzahl, die proliferative Aktivität und das Tumor-Stroma-Verhältnis genutzt werden können und somit die DWI als nicht invasives Medium für die Prognostik hepatozellulärer Karzinome Verwendung finden kann.