Eine Untersuchung der Disziplinarmaßnahmen an weiterführenden Schulen in Bezug auf Schulverweigerung Jugendlicher

Abstract

Die Schule spielt eine zentrale Rolle im Leben junger Menschen. Ihre prägende und bildende Wirkung führt weit über das Schulleben hinaus und ermöglicht oder beschränkt Chancen. Eine erfolgreiche Schulkarriere gewährleistet die Anpassung an die Gesellschaftliche Normstruktur und qualifiziert für die Teilhabe am gesellschaftlichen Wohlstand (Bollweg 2023, S. 60). Diese Arbeit untersucht, wie effektiv Schule junge Menschen befähigt und ob die Chancen, diese Ziele zu erreichen, für alle gleich sind. Der Schwerpunkt liegt auf Disziplinarmaßnahmen bei Abweichendem Verhalten, basierend auf Michel Foucaults Konzept der Disziplin und des Panoptismus. Durch die subtile Wirkung der Disziplin werden Normabweichungen und unzureichende Leistungserbringungen als selbstverschuldet bewertet. Eine qualitative Studie mit Schulverweiger*innen wurde unterstützend durchgeführt. Es konnten Unterschiede in der Behandlung der Schüler*innen durch die Lehrerinnen festgestellt werden, deren Erziehungs- und Disziplinierungsmaßnahmen zu Etikettierungsprozessen führen, welche typische Schulkarrieren prägen. Diese Etikettierungen können Selbstzweifel und Versagensgefühle hervorrufen, was wiederum zu abweichendem Verhalten und Schuldistanz führen und eine problematische (Schul-)Laufbahn begünstigen kann.