Freie(r) Fantasien : Zur Unsichtbarkeit männlicher Intimitäten im Kontext sexueller Dienstleistungen

Abstract

Basierend auf 14 qualitativen Interviews mit heterosexuellen Männern, die sexuelle Dienstleistungen in Anspruch nehmen und unter Bezugnahme von 3 Expert*innen, untersucht diese Masterarbeit die Interaktionen zwischen Kunden und Sexarbeiter*innen. Ein zentraler Bezugspunkt ist dabei die kulturelle Darstellung des Freiers als gefährliche und unzivilisierte Figur. Mithilfe der kategorienbasierten Auswertung nach Kuckartz wird das Ziel verfolgt verschiedene Dimensionen von Intimität zu definieren und ein differenziertes Verständnis der männlichen Nachfrage zu entwickeln. Es zeigt sich, dass Sexarbeit die Möglichkeit bietet, eine vorrübergehende Entlastung von traditionellen männlichen Rollenerwartungen zu erfahren. Die Arbeit hinterfragt stereotype Vorstellungen hegemonialer Männlichkeit und untersucht die vermeintlich klare Trennlinie zwischen kommerzieller und privater Sexualität im Zuge neoliberaler Transformationsprozesse.