Regenwürmer (Oligochaeta: Lumbricidae) mit Waldbindung auf der Nordabdachung des Erzgebirges

Abstract

Die Verteilung der sechs waldgebundenen Regenwurmarten, die auf der Nordabdachung des Erzgebirges vorkommen, wurde entlang der Strecke vom kollinen Erzgebirgsvorland bis zum Kamm des Westerzgebirges untersucht. Es sind epigäische Arten. Am häufigsten treten drei Arten auf: Dendrobaena vejdovskyi (Černosvitov, 1935) kommt in der Streu der Wälder der gesamten Abdachung vor, so vom Vorland bis zum Kamm des Erzgebirges. D. illyrica (Cognetti, 1906) wurde vom Fuß des Erzgebirges, zugleich Nordgrenze des Areals der Art, bis zum Kamm des Gebirges nachgewiesen. D. attemsi (Michaelsen, 1903) tritt in hochkollinen bis montanen Buchenmischwäldern im deutlich organischen, feuchten Auflagehorizont (Mull) auf, der über verdichtetem Unterboden entstand. Diese Art verschwindet in den oberen Lagen des Gebirges, wo das Bodensubstrat in den vorherrschenden lössfreien Verwitterungsgrus übergeht. Die spärlich verbreiteten Arten D. pygmaea (Savigny, 1826) und Lumbricus baicalensis Michaelsen, 1900 wurden auf mineralischen Nassstandorten des kollinen Lössgebiets nachgewiesen. Die corticole Art Allolobophoridella eiseni (Levinsen, 1884) kommt in Eichenmischwäldern der kollinen und hochkollinen Stufe vor.