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http://dx.doi.org/10.25673/117959
Title: | Blended Learning im Sportunterricht : Entwicklung und Wirksamkeit eines mediendidaktischen Konzepts zur Förderung sporttheoretischen Wissens |
Author(s): | Löw, Robert |
Referee(s): | Knisel, Elke Eschwege, Kerstin |
Granting Institution: | Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg, Fakultät für Humanwissenschaften |
Issue Date: | 2024 |
Extent: | VI, 251 Seiten |
Type: | Hochschulschrift |
Type: | PhDThesis |
Exam Date: | 2024 |
Language: | German |
URN: | urn:nbn:de:gbv:ma9:1-1981185920-1199195 |
Subjects: | Ausbildung Beruf Organisationen Sport, Freizeit, Erholung |
Abstract: | Problemstellung Im Zusammenhang mit dem Lehrplankonzept der Sekundarschule Sachsen-Anhalt und der Kultusministerkonferenz zeigt sich ein Defizit bezüglich Handlungsanweisungen für Lehrkräfte im Bereich Wissensvermittlung und dem Einsatz digitaler Medien im Sportunterricht. Die Covid-19-Pandemie hat die Notwendigkeit einer Anpassung des Lehrplankonzepts und der Integration von mediendidaktischen Ansätzen verdeutlicht. Vor diesem Hintergrund wurde ein Konzept für die Sekundarschule entwickelt und evaluiert, welches theoriegestützten Präsenzunterricht mit mediengestützten Hausaufgaben verbindet. Die vorliegende Dissertation untersucht die Wirksamkeit dieses Blended- Learning-Ansatzes. Das angestrebte Ziel ist es, durch eine innovative Unterrichtsgestaltung bessere Ergebnisse als im konventionellen Sportunterricht zu erlangen. Methode Die Untersuchung bedient sich eines quasi-experimentellen Designs und analysiert 133 Schüler:innen aus drei Untersuchungsgruppen (Interventionsgruppe, Vergleichsgruppe und Kontrollgruppe) zu drei Messzeitpunkten (Pre-Test, Post-Test, Follow-up-Test). Die Interventionsgruppe führt das entwickelte Blended-Learning-Konzept als Ganzes aus, indem sie theoriegestützten Sportunterricht und selbstgesteuertes Online-Lernen in Form von mediengestützten Hausaufgaben absolvieren. Nach der Bearbeitung überprüft die Lehrkraft jede dieser Aufgaben und gibt individuelle inhaltliche Rückmeldungen. Dies ermöglicht die Ermittlung der Gesamthausaufgabenqualität für jeden Teilnehmenden der Interventionsgruppe. Die Vergleichsgruppe hingegen nimmt ausschließlich am theoriegestützten Sportunterricht teil. Basierend auf den daraus resultierenden Anwesenheitsdaten wird für jeden Teilnehmenden der Interventions- und Vergleichsgruppe eine Präsenzquote ermittelt. Im Gegensatz dazu erhält die Kontrollgruppe keine Intervention und absolviert lediglich den konventionellen Sportunterricht. Die Forschungsfragen fokussieren den Einfluss des Blended-Learning-Konzepts, der mediengestützten Hausaufgaben und des theoriegestützten Sportunterrichts auf den Wissenserwerb. Weitere Forschungsfragen behandeln den nachhaltigen Wissenserwerb, die Gesamthausaufgabenqualität und die Präsenzquote der Schüler:innen. Als statistische Verfahren werden der Wilcoxon-Test, der Mann-Whitney-U-Test und die einfaktorielle Varianzanalyse mit Messwiederholung angewandt. Ergebnisse Sowohl das Blended-Learning-Konzept als auch die mediengestützten Hausaufgaben weisen einen signifikanten Einfluss auf den Wissenserwerb der Lernenden auf. Gemäß Cohen (1988) erzielt das Blended-Learning-Konzept mit einer Effektstärke von f = .87 einen großen Effekt, ebenso die mediengestützten Hausaufgaben mit f = 1.30. Des Weiteren führt der theoriegestützte Sportunterricht, mit einer Effektstärke von f = .46 zu einem mittleren Effekt. Die Nachhaltigkeit des Wissenserwerbs konnte für das Blended-Learning-Konzept (p < .285), die mediengestützten Hausaufgaben (p < .173) und den theoriegestützten Sportunterricht (p < .109) bestätigt werden, indem keine signifikanten Unterschiede zwischen den Mittelwerten der zu vergleichenden Untersuchungsgruppen festzustellen sind. Demnach sind die erworbenen sporttheoretischen Kenntnisse vier Wochen nach dem Ende der Intervention weiterhin vorhanden. Ein Effektstärkenvergleich der 2- und 3- stufigen ANOVA stützt diese Ergebnisse. Unabhängig von der Qualität der Hausaufgaben beeinflusst die entwickelte Konzeption den Wissenserwerb signifikant. Schüler:innen der Interventionsgruppe mit guter (p = .005) sowie ausreichender (p < .001) Gesamthausaufgabenqualität zeigten einen hoch signifikanten Anstieg der Mittelwerte. Selbst bei ungenügender Hausaufgabenleistung ergab sich im Wissenstest t2 ein signifikanter Anstieg (p = .043). Die Präsenzquote identifiziert sich ebenfalls als bedeutender Faktor für den Wissenserwerb. Regelmäßige Anwesenheit sowohl in der Interventions- als auch in der Vergleichsgruppe führt zu einem hoch signifikanten Anstieg der Mittelwerte (p < .001), während bei unregelmäßiger Anwesenheit in der Interventionsgruppe ein sehr signifikanter Unterschied (p = .003) und in der Vergleichsgruppe kein signifikanter Anstieg (p = .273) zu beobachten ist. Diskussion Die Ergebnisse der vorliegenden empirischen Studie tragen maßgeblich zur Erforschung der Wirksamkeit von Blended Learning im schulpraktischen Sportunterricht bei und liefern wertvolle Einsichten für die Gestaltung von Lehr- und Lernprozessen sowie für die Integration mediendidaktischer Konzepte. Sie unterstützen die Behebung der identifizierten Defizite hinsichtlich Wissensvermittlung und des Einsatzes digitaler Medien. Durch die Implementierung der vorgestellten Ansätze kann eine Optimierung der Unterrichtsgestaltung erreicht werden, die sowohl den Anforderungen des Lehrplankonzepts als auch den Zielen der KMK-Strategie „Bildung in der digitalen Welt“ gerecht wird. Insgesamt liefert die Studie bedeutende Hinweise für die zukünftige Gestaltung von mediendidaktischen Konzepten zur Vermittlung von sporttheoretischem Wissen und unterstreicht die Bedeutung von Blended Learning im Sportunterricht. |
URI: | https://opendata.uni-halle.de//handle/1981185920/119919 http://dx.doi.org/10.25673/117959 |
Open Access: | Open access publication |
License: | (CC BY-SA 4.0) Creative Commons Attribution ShareAlike 4.0 |
Appears in Collections: | Fakultät für Humanwissenschaften (ehemals: Fakultät für Geistes-, Sozial- und Erziehungswissenschaften) |
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