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dc.contributor.refereeWitte, Kerstin-
dc.contributor.authorPrinz, Alexander-
dc.date.accessioned2025-05-05T08:50:06Z-
dc.date.available2025-05-05T08:50:06Z-
dc.date.issued2025-
dc.identifier.urihttps://opendata.uni-halle.de//handle/1981185920/120837-
dc.identifier.urihttp://dx.doi.org/10.25673/118879-
dc.description.abstractDie Dissertation untersucht den Einfluss musikbasierter Bewegungsprogramme auf motorische und kognitive Fähigkeiten sowie die Lebensqualität bei Menschen mit Demenz. Angesichts des demografischen Wandels und der zunehmenden Zahl älterer Menschen gewinnt die Forschung zu effektiven Therapieansätzen für Demenz zunehmend an Bedeutung. Der demografische Wandel und medizinische Fortschritte tragen zu einer steigenden Prävalenz von Alterserkrankungen wie Demenz bei. Demenz ist ein weitreichendes, komplexes medizinisches Phänomen, das die Lebensqualität von betroffenen Menschen und deren Angehörigen dramatisch beeinträchtigt. Die Auswirkungen von Demenz erstrecken sich über den kognitiven Abbau hinaus und betreffen verschiedene Lebensbereiche. Neben dem Verlust von Gedächtnis und Denkvermögen beeinflusst die Erkrankung auch die physische Gesundheit und das emotionale Wohlbefinden. Mit dem Alter steigt das Risiko, an Demenz zu erkranken, signifikant an. Aktuelle Daten zeigen, dass weltweit 47 Millionen Menschen an Demenz erkrankt sind, mit einer prognostizierten Zunahme auf 152 Millionen bis zum Jahr 2050. Die zunehmende Prävalenz von Demenzerkrankungen stellt das Gesundheits- und Sozialsystem vor große Herausforderungen. Es entstehen bedeutende ökonomische Aufwendungen für die Gesellschaft durch unmittelbare Ausgaben für medizinische Versorgung und Betreuung sowie mittelbare Kosten durch den Arbeitsausfall der Pflegenden. Die Behandlung von Demenz umfasst sowohl medikamentöse als auch nicht- medikamentöse Therapieansätze. Während Medikamente zur Verlangsamung des Krankheitsfortschritts eingesetzt werden, sind auch nicht-medikamentöse Therapien, einschließlich sensorischer Angebote, Ergo- und Physiotherapie sowie körperliche Aktivität und Musiktherapie von Bedeutung. Forschungsergebnisse deuten darauf hin, dass körperliche Aktivität die motorischen und kognitiven Fähigkeiten fördern kann, während Musiktherapie sowohl kognitive Verbesserungen als auch positive Auswirkungen auf das emotionale Wohlbefinden und auf Verhaltenssymptome aufweist. Angesicht dieser Entwicklung ist es dringend notwendig, die Pflegesituation in Deutschland zu überdenken und anzupassen. Die Forschung zu nicht-medikamentösen Therapieansätzen voranzutreiben und die vorhandenen Lücken in der Evidenz zu schließen, ist dabei von entscheidender Bedeutung. Ein besonders großes Forschungsdefizit besteht insbesondere bei musikbasierten Bewegungsprogrammen. Ziel dieser Arbeit ist es deshalb, speziell auf Menschen mit Demenz ausgerichtete musikbasierte Bewegungsprogramme zu entwickeln und deren Wirksamkeit zu überprüfen. Dabei spielen verschiedene Kombinationen von körperlicher Aktivität und Musik (musikbasiertes Krafttraining, Tanztraining, multidimensionales Training) eine Rolle sowie die Entwicklung von Empfehlungen für die Erstellung und Durchführung solcher Programme in der Zukunft. Die Arbeit soll einen Beitrag zur Forschung im Bereich der Demenz leisten und dadurch den Betroffenen wie auch Pflegern den Zugang zu einem evidenzbasierten, zielgruppengerechten Therapieangebot im Bereich der Bewegungstherapie ermöglichen. Dafür wurden vier aufeinander aufbauende Studien durchgeführt. In der ersten Studie führten Demenzpatientinnen über 12 Wochen hinweg zweimal wöchentlich ein 60-minütiges, musikbasiertes Krafttraining durch. Die Übungen wurden mit dem Seilzuggerät Body-Spider und zu bekannten Schlagerhits durchgeführt. Gemessen wurden Griffkraft, motorische Reaktionsfähigkeit und kognitive Fähigkeiten. In der zweiten Studie wurde Tanz- und Krafttraining für Demenzpatienten kombiniert. Die Teilnehmer absolvierten über 12 Wochen zweimal wöchentlich einstündige Einheiten, die abwechselnd Tanz- und Kraftübungen beinhalteten. Die Übungen wurden zu bekannten Melodien durchgeführt und motorische sowie kognitive Fähigkeiten und die Lebensqualität wurden vor und nach der Intervention gemessen. Die dritte Studie implementierte ein multidimensionales Programm, das aus kognitiven und motorischen Übungen bestand und über 12 Wochen mit zweimal wöchentlichen Sitzungen durchgeführt wurde. Jede Sitzung kombinierte körperliche Übungen mit Musikunterstützung und kognitive Aufgaben. Die Wirksamkeit des Programms wurde durch Tests zur Messung kognitiver und motorischer Fähigkeiten sowie der Lebensqualität evaluiert. In der vierten Studie nahmen Demenzpatienten über 24 Wochen regelmäßig an einem musikbasierten Bewegungsprogramm teil, das sowohl körperliche Übungen als auch musikalische Aktivitäten umfasste. Kognitive und motorische Fähigkeiten sowie die Lebensqualität wurden zu mehreren Zeitpunkten gemessen, um langfristige Effekte zu erfassen. In der ersten Studie führte die 12-wöchige musikbasierte Kraftintervention zu signifikanten Verbesserungen in der Handgriffkraft der Teilnehmerinnen, sowohl in der linken als auch in der rechten Hand. Die motorische Reaktionsfähigkeit verbesserte sich ebenfalls signifikant. In den kognitiven Fähigkeiten wurden keine signifikanten Veränderungen festgestellt, jedoch gab es auch keine Verschlechterungen, was auf eine Stabilisierung hinweist. Die Teilnehmerinnen reagierten positiv auf das Programm und führten die Übungen mit Freude durch. In der zweiten Studie führte das Tanz- und Krafttraining zu signifikanten Verbesserungen der motorischen wie auch kognitiven Fähigkeiten. Das Tanztraining führte zu signifikanten Verbesserungen der kognitiven Fähigkeiten, insbesondere in der verbalen Flüssigkeit, der Wiedererkennung und der Verarbeitungsgeschwindigkeit. Das Programm verbesserte auch die Lebensqualität der Teilnehmer, was auf die motivierende Wirkung der Musik und die soziale Interaktion zurückzuführen ist. Im Gegensatz dazu führte das musikbasierte Krafttraining zu signifikanten Verbesserungen der motorischen Fähigkeiten, einschließlich der Handgriffkraft und der motorischen Reaktionsfähigkeit. Während das Tanztraining hauptsächlich kognitive Fähigkeiten beeinflusste, stimulierte das Krafttraining die motorischen Fähigkeiten. Beide Trainingsmethoden zeigten unterschiedliche, aber komplementäre Wirkungen auf die Teilnehmer und unterstreichen die Bedeutung der Integration beider Ansätze zur umfassenden Förderung der Fähigkeiten bei Menschen mit Demenz. Das aus den Erkenntnissen der zweiten Studie entwickelte multidimensionale Programm in der dritten Studie führte zu einer Verbesserung sowohl der kognitiven als auch der motorischen Fähigkeiten der Teilnehmer. In den kognitiven Fähigkeiten konnte eine Stabilisierung oder leichte Verbesserung, vorwiegend in Bereichen wie Gedächtnis und Orientierung festgestellt werden. In der Motorik verbesserten sich die Koordination und Beweglichkeit. Die Lebensqualität der Teilnehmer blieb stabil oder verbesserte sich leicht, was auf die ganzheitliche Natur des Programms zurückzuführen ist, das sowohl körperliche als auch geistige Herausforderungen beinhaltete. Das 24-wöchige musikbasierte Bewegungsprogramm in der vierten Studie hatte langfristig positive Effekte auf die kognitiven und motorischen Fähigkeiten der Teilnehmer. Die regelmäßige Teilnahme führte zu einer Stabilisierung der kognitiven Funktionen und signifikanten Verbesserungen in der motorischen Leistungsfähigkeit, einschließlich der Griffkraft und der allgemeinen Beweglichkeit. Die Lebensqualität der Teilnehmer verbesserte sich ebenfalls, was auf die anhaltende Teilnahmebereitschaft und die positiven sozialen und emotionalen Auswirkungen des Programms hinweist. Diese Ergebnisse unterstreichen die Vorteile regelmäßiger musikbasierter Bewegungstherapien für Menschen mit Demenz. Die Studienergebnisse zeigen, dass musikbasierte Bewegungsprogramme signifikante positive Effekte auf die motorischen und kognitiven Fähigkeiten sowie die Lebensqualität von Menschen mit Demenz haben können. Besonders multidimensionale musikbasierte Bewegungsprogramme erwiesen sich als effektiv, da sie sowohl die kognitiven und motorischen Fähigkeiten aktivieren und stabilisieren als auch die Lebensqualität verbessern. Die Integration von Musik steigerte zusätzlich die Motivation und die Teilnahme an den Bewegungsprogrammen. Diese Studien tragen wesentlich zur Praxis bei, insbesondere im Kontext der Pflege und Therapie von Menschen mit Demenz. Trotz dieser positiven Ergebnisse fehlen zurzeit noch einheitliche Richtlinien und Standards für die Konzeption solcher Programme, was zu Unsicherheiten und einer variierender Qualität der Programme führen kann. Diese fehlenden Standards erschweren die Entwicklung maßgeschneiderter Therapieansätze für Menschen mit Demenz und führen zu inkonsistenten Ergebnissen in der Literatur. Um diesem Problem zu begegnen, wurde im Rahmen dieser Arbeit ein Framework entwickelt, das als Empfehlung für die Konzipierung musikbasierter Bewegungsprogramme dienen soll. Dieses Framework umfasst mehrere Komponenten, die für die Erstellung und Durchführung solcher Programme wichtig sind. Der entwickelte Framework soll dazu beitragen, die Konzeption und Implementierung musikbasierter Bewegungsprogramme zu standardisieren und zu verbessern. Es bietet eine strukturierte Vorgehensweise, um die verschiedenen Komponenten solcher Programme zu berücksichtigen und somit die größtmöglichen positiven Effekte zu erzielen. Zusammenfassend lässt sich sagen, dass musikbasierte Bewegungsprogramme eine vielversprechende, nicht-medikamentöse Therapieoption für Menschen mit Demenz darstellen. Mit der Entwicklung einheitlicher Richtlinien und der Implementierung des vorgestellten Frameworks könnte die Anwendung dieser Programme optimiert und ihre positiven Effekte maximiert werden.ger
dc.format.extentverschiedene Seitenzählungen-
dc.language.isoger-
dc.rights.urihttps://creativecommons.org/licenses/by/4.0/-
dc.subjectTherapieger
dc.subjectMedizinger
dc.subjectDemenzger
dc.subjectmusikbasierte Bewegungsprogrammeger
dc.subjectkognitive Fähigkeitenger
dc.subject.ddc616-
dc.titleEinfluss musikbasierter Bewegungsprogramme auf ausgewählte motorische und kognitive Fähigkeiten sowie die Lebensqualität bei Menschen mit Demenz-
dcterms.dateAccepted2025-
dcterms.typeHochschulschrift-
dc.typePhDThesis-
dc.identifier.urnurn:nbn:de:gbv:ma9:1-1981185920-1208378-
local.versionTypeacceptedVersion-
local.publisher.universityOrInstitutionOtto-von-Guericke-Universität Magdeburg, Fakultät für Humanwissenschaften-
local.openaccesstrue-
dc.identifier.ppn1924642131-
dc.description.noteLiteraturverzeichnis: Blatt 100-117-
cbs.publication.displayformMagdeburg, 2025-
local.publication.countryXA-DE-ST-
cbs.sru.importDate2025-05-05T08:42:21Z-
local.accessrights.dnbfree-
Appears in Collections:Fakultät für Humanwissenschaften (ehemals: Fakultät für Geistes-, Sozial- und Erziehungswissenschaften)

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