Please use this identifier to cite or link to this item: http://dx.doi.org/10.25673/121630
Title: Bioptisch diagnostizierte Nierenerkrankungen : Epidemiologie, Krankheitsentitäten und Autoimmunologie
Author(s): Kanaan, Mohammed Rafea
Referee(s): Reinhold, Dirk
Stracke, Sylvia
Granting Institution: Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg
Issue Date: 2024
Type: PhDThesis
Exam Date: 2025
Language: German
Publisher: Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg
URN: urn:nbn:de:gbv:ma9:1-1981185920-1235823
Subjects: Nierenkrankheit
Sachsen-Anhalt
Abstract: Nierenerkrankungen weisen weltweit sowohl eine hohe Inzidenz als auch eine sehr hohe Prävalenz bei steigender Lebenserwartung auf. Aktuelle Erkenntnisse zur Epidemiologie der histologisch gesicherten Nierenerkrankungen wie der Glomerulonephritiden als dritthäufigste Ursache für das dialysepflichtige Nierenversagen in Deutschland sind von immenser Bedeutung. Die Nierenbiopsie stellt den Goldstandard in der Diagnosesicherung von Glomerulonephritiden dar. Zur Feststellung der Verbreitung von histologisch gesicherten Nierenkrankheiten und der Diagnosenverteilung erfolgte eine retrospektive Datenanalyse aller Patienten, die in den Jahren 2010 bis 2021 in der Universitätsklinik für Nieren- und Hochdruckkrankheiten, Diabetologie und Endokrinologie sich einer Nierenbiopsie unterzogen. Im Einzugsgebiet des Universitätsklinikums im nördlichen Sachsen-Anhalt (ca. 900.000 Einwohner) leiden 1142 p.m.p. an einer histologisch gesicherten Nierenerkrankung mit einer mittleren jährlichen Inzidenz von 95,2 p.m.p. bei 1118 durchgeführten perkutanen Biopsien. Die primären und sekundären Glomerulonephritiden stellen mit 87,9 % aller Diagnosen den größten Anteil der Biopsieergebnisse dar. Die häufigsten histologischen Diagnosen in unserer Erhebung war eine IgA-Nephropathie, gefolgt von der diabetischen Nephropathie und von Vaskulitis-assoziierten Glomerulonephritiden. Die Häufigkeitsverteilung der Diagnosen entsprach dem Verteilungsmuster anderer europäischer Kohorten bzw. Register. Im Verlauf der Studie beobachteten wir gewisse Trends mit einer Abnahme der Prävalenz der primären Glomerulonephritiden und einer Zunahme der Prävalenz der vaskulären Glomerulonephritiden. Die Gruppe der autoimmun-bedingten Glomerulonephritiden machte mit 44,0 % einen erheblichen Anteil der Diagnosen aus, was auf die entscheidende Rolle des Immunsystems bei der Entstehung und Progression von Nierenkrankheiten hinweist. Im Vergleich zu Männern haben Frauen der jüngeren Altersgruppe (<45 Jahre) eine höhere Wahrscheinlichkeit für die Diagnosestellung einer Minimal-Change-Glomerulonephritis oder einer Lupus-Nephritis. Die diabetische Nephropathie und hypertensive Nephrosklerose waren stark repräsentiert, was die Bedeutung der Früherkennung und Behandlung dieser Volkskrankheiten für die Prävention von Nierenerkrankungen unterstreicht.
URI: https://opendata.uni-halle.de//handle/1981185920/123582
http://dx.doi.org/10.25673/121630
Open Access: Open access publication
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