Das Angebot geht aus der Konzeption einer Lehrveranstaltung hervor, in der entlang von Fragestellungen der historischen Erforschung der Hexenverfolgungen des 16./17.
Jahrhunderts die Möglichkeiten des Einsatzes digitaler Arbeitsweisen, Tools und Methoden erprobt wurden. Gearbeitet wurde vor allem mit MAXQDA zur qualitativen Inhaltsanalyse, SPSS zur deskriptiven Auswertung sowie mit GEPHI zur Netzwerkanalyse. Alle dazu erarbeiteten Forschungsdaten wie auch die Digitalisate der Urgichten, die vollständigen Transkriptionen der Texte sowie die Lehrkonzeption und Powerpoints für die Lehrveranstaltung werden mit dieser Veröffentlichung zur Verfügung gestellt .
Die Rostocker Urgichten des 16. Jahrhunderts geben einen überaus ungewöhnlich dichten und komplexen Einblick in verschiedene Vorstellungswelten rund um den Magieglauben dieser Zeit.
Sie heben sich in ihrem Informationswert deutlich von den meisten anderen Quellen ab und erlauben die Rekonstruktion des Eindringens des Hexenglaubens wie auch die Veränderung des Rechtsverständnisses im 16. Jahrhundert. Zudem werden zahlreiche andere sozialgeschichtliche Themen repräsentiert.
Der Korpus erfasst Urgichten von 50 Personen, weitgehend aus den ärmeren Milieus des ländlichen und städtischen Umfeldes, die zwischen 1543 und 1587 angeklagt und weitgehend hingerichtet wurden.
Katrin Moeller / Andreas Müller / Anne Purschwitz: Rostocker Urgichten des 16. Jahrhunderts in Fällen von Zauberei und Hexerei. Digitale Methoden und Lehrkonzepte auf der Testbank, herausgegeben vom Historischen Datenzentrum Sachsen-Anhalt, Halle 2019.
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