Thromboembolische Ereignisse beim männlichen Mammakarzinom unter der Therapie mit Tamoxifen

Abstract

Die vorliegende Arbeit hatte die Zielsetzung, die Häufigkeit thromboembolischer Ereignisse beim männlichen Mammakarzinom unter Tamoxifentherapie zu ermitteln und mögliche Risikofaktoren zu identifizieren. Zwischen Mai 2009 und November 2017 wurden 506 Männer mit Brustkrebs in die Registerstudie „Mammakarzinom des Mannes“ an der Universitätsfrauenklinik Magdeburg aufgenommen. Nach Anwendung der Ausschlusskriterien verblieben 225 Männer für die Analyse. 9,3% dieser Männer entwickelten im Laufe der Tamoxifenbehandlung thromboembolische Erkrankungen. Auffällig ist, dass 85,7% dieser Thromboembolien in den ersten 18 Monaten nach Beginn der Tamoxifeneinnahme vorkamen. Bezogen auf alle Follow-up-Zeiträume traten die häufigsten thromboembolischen Ereignisse mit 4,6% zwischen dem 12. und 18. Einnahmemonat auf. Nach dem Follow-up-Monat 36 wurden keine weiteren Thromboembolien unter Tamoxifentherapie registriert. Der Kenntnisgewinn über ein hohes Vorkommen von Thromboembolien, besonders in den ersten eineinhalb Jahren der Tamoxifenbehandlung, sollte im klinischen Alltag bedacht werden.