Herzratenvariabilität als möglicher objektiver Beanspruchungsparameter für die Einschätzung subjektiv angegebener Schlafstörungen im Kontext psychischer Gesundheit

Abstract

Erholsamer Schlaf nimmt eine wichtige Rolle für langfristige Gesundheit, subjektives Wohlbefinden und Lebensqualität ein und hat einen hohen Stellenwert im Kontext von Arbeitsproduktivität, Arbeitssicherheit und wirtschaftlicher Belastung. Die vorliegende Studie ermittelt mithilfe von 24-Stunden-Elektrokardiogrammen (24-h-EKGs) und verschiedener Fragebögen, in welchem Maß es einen Zusammenhang zwischen subjektiver Schlafqualität und Herzratenvariabilität (HRV) bzw. psychischer Gesundheit gibt. Die nach Anwendung der Ausschlusskriterien berücksichtigten 84 Probanden im Durchschnittsalter von 37,3 ± 15,6 Jahren sind mittels des Ergebnisses des Pittsburgh Sleep Quality Index (PSQI) in die Gruppe der guten Schläfer und die Gruppe der schlechten Schläfer eingeteilt worden. Die Ergebnisse zeigen, dass sich beide Gruppen in der HRV nicht signifikant voneinander unterschieden haben, die Gruppe der schlechten Schläfer jedoch einen sehr signifikant schlechteren psychischen Gesundheitszustand und eine höhere arbeitsbezogene psychische Beanspruchung aufgewiesen haben. Außerdem hat sich ein signifikant positiver Zusammenhang zwischen HRV und psychischer Gesundheit bzw. ein signifikant negativer Zusammenhang zwischen HRV und psychischer Beanspruchung gezeigt. Die Ergebnisse stellen die Bedeutung erholsamen Schlafes für das psychische Wohlbefinden und umgekehrt heraus.