Die Rolle des rechten Herzens bei der kardialen Resynchronisationstherapie : Eine echokardiographische Beobachtungsstudie

Abstract

Bei der kardialen Resynchronisationstherapie (CRT) handelt es sich um eine etablierte Therapie bei systolischer Linksherzinsuffizienz und Linksschenkelblock. Ein Therapieansprechen in Sinne eines „reverse remodeling“ des linken Ventrikels (LV) (Responder) findet sich nur in 50 – 70 % der behandelten Patienten. In dieser Arbeit wurde im Rahmen einer single-center Beobachtungsstudie bei 101 Patienten der Einfluss der CRT auf das rechte Herz in Abhängigkeit vom Responder-Status (reverse remodeling: Reduktion linksventrikuläres end-systolisches Volumen (LVESV) > 15 % nach 6 Monaten) sowie der prädiktive Wert der rechtsventrikulären (RV) Morphologie und Funktion auf die LV- Response untersucht. Zum Ausgangszeitpunkt ließ sich bei den späteren Respondern (55,5 %) im Vergleich zu den Non-Respondern (44,5 %) kein Unterschied in der Linksherzfunktion, aber eine signifikant bessere Rechtsherzfunktion feststellen. Der proximale end-diastolische rechtsventrikuläre Ausflusstrakt (RVOT) Diameter und der rechtsventrikuläre Druck (RVP) konnten als unabhängige Prädiktoren für eine spätere LV Response vs. Non-Response herausgearbeitet werden. Im 2.Teil der Arbeit untersuchten wir den Einfluss der CRT auf die Rechtsherzfunktion und Morphologie. Sowohl spätere LV-Responder als auch Non-Responder zeigten eine verbesserte RV Morphologie und Funktion nach 6 Monaten, deren Ausmaß am ehesten durch Unterschiede der RV Nachlastbedingungen zum Ausgangszeitpunkt und deren Änderung durch die CRT erklärt werden können. Die Ergebnisse unterstreichen, dass RV Größe und Funktion über die enge Nachlastkopplung und eventuelle LV-RV- Interaktion die linksventrikuläre Funktionsstörung vor und nach der CRT sehr sensitiv wiederspiegeln. Zur Festigung der Ergebnisse sind aber weitere Studien erforderlich.