Please use this identifier to cite or link to this item: http://dx.doi.org/10.25673/92515
Title: Kinderarmut in Deutschland – mehr als nur ein Randphänomen!
Author(s): Merten, Roland
Issue Date: 2007
Type: Article
Language: German
Publisher: widerstreit sachunterricht
Abstract: Kinderarmut in der reichen Bundesrepublik, das mutet fremd an. Wir leben in einem der reichsten Länder der Welt und niemand braucht hier Hunger zu leiden oder muss obdachlos sein. Denn die Sozialhilfe garantiert innerhalb des sozialen Sicherungssystems als nachrangigem Hilfesystem, wie das Bundesverfassungsgericht schon vor Jahren in einer Entscheidung verpflichtend festgelegt hat, dass das soziokulturelle Existenzminimum gesichert ist. Und diese Hilfe wird unabhängig vom Ansehen der Person gewährt. Somit ist in Deutschland – zumindest aus dieser formal-juristischen Perspektive – für jedermann ein Leben gewährleistet, das der Würde des Menschen entspricht, wie Art. 1 Abs. 1 des Grundgesetzes verlangt. Und damit wäre das Thema ‚Kinderarmut‘ auf den ersten Blick erledigt.Nun ist Wissenschaft keine Veranstaltung, die sich mit dem ersten Blick zufrieden gibt, sie schaut genauer hin und entdeckt dabei oft überraschende Tatsachen, die sich dem flüchtigen Hinsehen entziehen. Das ist beim Thema ‚Kinderarmut‘ nicht anders. So soll im Folgenden zunächst deutlich gemacht werden, was unter Armut verstanden wird, um daran anschließend zuerst die Entwicklung der Kinderarmut in Deutschland von 1980 bis 2004 zu untersuchen. Besondere Brisanz erhält das Thema durch neuere politische Entscheidungen, denn am 1.1.2005 traten die sog. Hartz-IV-Gesetze in Kraft und es bedarf einer besonderen Betrachtung, welchen Einfluss diese auf die Armutsentwicklung unter Kindern und Jugendlichen genommen haben. Abschließend werden Überlegungen vorgestellt, die als politische Forderungen zur Überwindung des – trotz der Existenz des sozialen Sicherungssystems zu verzeichnenden – gesellschaftlichen Skandals „Kinderarmut“ beitragen sollen.
Annotations: „Wer wie wir heute in der fatalen Situation steht, infolge des bedingten Zweifel[s] bereits an der Möglichkeit der Wahrheit, die auch wieder geradezu die Voraussetzung unseres gewohnten verständigen/ verstandesgemäßen Gebrauchs der Wörter und Begriffe ist, nach Mitteln zu fahnden, um die Grenzen des Verstandes Überschreiten zu können, greift nach jedem Strohhalm. Und das Wort 'Widerstreit' schien mir für die Sachlage passend zu sein, da es genau in diesem Sinn als ein 'Kind' dieser Sprachnot verstanden werden kann.” (Ansgar Häußling in einem Brief an Gerold Scholz vom 1.2.2002)
URI: https://opendata.uni-halle.de//handle/1981185920/94467
http://dx.doi.org/10.25673/92515
ISSN: 1612-3034
Open Access: Open access publication
License: http://creativecommons.org/licenses/by-sa/4.0/http://creativecommons.org/licenses/by-sa/4.0/
Journal Title: widerstreit sachunterricht
Issue: 9
Original Publication: https://public.bibliothek.uni-halle.de/sachunterricht/article/view/2762/version/2701
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