Please use this identifier to cite or link to this item: http://dx.doi.org/10.25673/92535
Title: Der Sachunterricht des „eigenen Lebens“ – Grundkonzeption und empirische Relevanz
Author(s): Daum, Egbert
Issue Date: 2006
Type: Article
Language: German
Publisher: widerstreit sachunterricht
Abstract: Die Bezüge des Sachunterrichts zum Leben sind recht intensiv und vielfältig. Wirft man einen ersten, oberflächlichen Blick in die Richtlinien und Lehrpläne der deutschen Bundesländer, so stößt man schnell auf die Begriffe „Lebenswirklichkeit“ bzw. auch „Lebenswelt“, die in Formulierungen von präambelhafter Bedeutsamkeit fast immer gleich am Anfang stehen. Ich zitiere das Beispiel der Niedersächsischen Rahmenrichtlinien exemplarisch (Der niedersächsische Kultusminister 1982, S. 5): „Der Sachunterricht hat die Aufgabe, dem Schüler Ausschnitte der Lebenswirklichkeit zu erschließen, soweit sie für ihn bedeutsam und zugänglich sind.“ Ähnlich die Richtlinien in Nordrhein-Westfalen (Ministerium ... NRW 1997, S. 21): Der Sachunterricht habe die Aufgabe, ,,Kindern Hilfe bei der Erschließung ihrer Lebenswirklichkeit zu geben“. Auch der NRW-Entwurf vom Oktober 2002 bleibt dieser Orientierung (Ministerium ... NRW 2002) treu: „Die Aufgabe des Sachunterrichts in der Grundschule ist es, den Kindern Orientierungen und Hilfen zu geben zum Verständnis, der Erschließung und der Mitgestaltung ihrer Lebenswirklichkeit ...“ Doch dies ist nicht mein Thema hier. Ich möchte der Diskussion um die lebensphilosophische, anthropologisch orientierte Grundlegung des Sachunterrichts, die sich bisher hauptsächlich auf die genannten Begriffe „Lebenswirklichkeit“ bzw. „Lebenswelt“ konzentriert hat (vgl. Daum 1998), einen weiteren Akzent hinzufügen – das „eigene Leben“. Denn das wirkliche Leben ist nicht unbedingt das „eigene Leben“. Lebenswirklichkeit geht oft am „eigenen Leben“ vorbei. Theoretische Vorgaben zum Konzept des „eigenen Lebens“ finden sich vor allem bei Ulrich Beck (u.a. 1995), aber auch bei Ronald Hitzler (1997) oder Hans Günther Homfeldt (1993).
Annotations: „Wer wie wir heute in der fatalen Situation steht, infolge des bedingten Zweifel[s] bereits an der Möglichkeit der Wahrheit, die auch wieder geradezu die Voraussetzung unseres gewohnten verständigen/ verstandesgemäßen Gebrauchs der Wörter und Begriffe ist, nach Mitteln zu fahnden, um die Grenzen des Verstandes Überschreiten zu können, greift nach jedem Strohhalm. Und das Wort 'Widerstreit' schien mir für die Sachlage passend zu sein, da es genau in diesem Sinn als ein 'Kind' dieser Sprachnot verstanden werden kann.” (Ansgar Häußling in einem Brief an Gerold Scholz vom 1.2.2002)
URI: https://opendata.uni-halle.de//handle/1981185920/94487
http://dx.doi.org/10.25673/92535
ISSN: 1612-3034
Open Access: Open access publication
License: http://creativecommons.org/licenses/by-sa/4.0/http://creativecommons.org/licenses/by-sa/4.0/
Journal Title: widerstreit sachunterricht
Issue: 7
Original Publication: https://public.bibliothek.uni-halle.de/sachunterricht/article/view/2782/version/2721
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