Please use this identifier to cite or link to this item: http://dx.doi.org/10.25673/92568
Title: Die Thematisierung von Tod und Trauer.: Möglichkeiten und Grenzen des Konzepts „death education“ im Kontext sachunterrichtlicher Bildung
Author(s): Pesel, Denise
Issue Date: 2006
Type: Article
Language: German
Publisher: widerstreit sachunterricht
Abstract: Im Sommersemester 2003 besuchte ich das Seminar „‚Wir sterben alle einmal‘ – ein Tabuthema als Aufgabe des Sachunterrichts“ an der Universität Lüneburg. Es war insbesondere der Titel der Veranstaltung, der mich neugierig werden ließ. „‚Ein Tabuthema‘ – was könnte das bedeuten?“, dachte ich.Ich hatte mir bis zu diesem Zeitpunkt nie Gedanken darüber gemacht, dass der Umgang mit den Themen Tod und Trauer ein Tabu sein könnte. In meiner Kindheit und Jugendzeit hatte ich nicht die Erfahrung gemacht, dass diese Themen ‚unter den Teppich gekehrt‘, verschwiegen oder mit negativen Assoziationen verbunden wurden. Soweit ich mich erinnere, waren sie eher positiv besetzt – im Sinne von ‚darüber sprechen können‘. Sowohl in meiner Familie als auch in meinem Freundeskreis gab es das ‚Tabuthema Tod und Trauer‘ nicht. Aufgrund des Seminartitels suchte ich nach Bereichen in meinem Leben, in denen diese Thematiken ein Tabu gewesen waren. Schnell bemerkte ich, dass ein solcher Bereich die Schule war. Ich rekapitulierte, dass ich in dreizehn Jahren Schulzeit lediglich ein einziges Mal mit diesen Themen in Kontakt gekommen bin – im Religionsunterricht und dort in Form von Gesprächen über ein Leben nach dem Tod.Das benannte Sachunterrichtsseminar verdeutlichte mir in seinem Verlauf, dass es nicht wie in meiner Kindheit, normal war/ist, dass Eltern und Freunde offen mit diesen Themen umgehen. Somit stellten sich mir Fragen: Welchen Einfluss hat der Umgang mit Tod und Trauer während der (schulischen) Sozialisationauf das weitere Leben? Was geschieht, wenn Kinder nicht über ihre Gefühle diesbezüglich reden können/dürfen? Können Tod und Trauer Themen der Grundschule sein? Was hat der Sachunterricht damit zu tun? Wie kann ein solches Thema in den Unterricht integriert werden? Auch nach dem Seminar waren diese Fragen für mich nur teilweise beantwortet. Deshalb entschloss ich mich ihnen im Rahmen meiner Examensarbeit nachzugehen.
Annotations: „Wer wie wir heute in der fatalen Situation steht, infolge des bedingten Zweifel[s] bereits an der Möglichkeit der Wahrheit, die auch wieder geradezu die Voraussetzung unseres gewohnten verständigen/ verstandesgemäßen Gebrauchs der Wörter und Begriffe ist, nach Mitteln zu fahnden, um die Grenzen des Verstandes Überschreiten zu können, greift nach jedem Strohhalm. Und das Wort 'Widerstreit' schien mir für die Sachlage passend zu sein, da es genau in diesem Sinn als ein 'Kind' dieser Sprachnot verstanden werden kann.” (Ansgar Häußling in einem Brief an Gerold Scholz vom 1.2.2002)
URI: https://opendata.uni-halle.de//handle/1981185920/94520
http://dx.doi.org/10.25673/92568
ISSN: 1612-3034
Open Access: Open access publication
License: http://creativecommons.org/licenses/by-sa/4.0/http://creativecommons.org/licenses/by-sa/4.0/
Journal Title: widerstreit sachunterricht
Issue: 7
Original Publication: https://public.bibliothek.uni-halle.de/sachunterricht/article/view/2821/version/2760
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