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Titel: Das Vorkommen von sieben ausgewählten Neophyten in der Stadt Halle (Saale)
The occurrence of seven selected neophytes in Halle (Saale)
Autor(en): Tiebe, Martin
Fürst, Christine
Partzsch, Monika
Erscheinungsdatum: 2019
Art: Artikel
Sprache: Englisch
Herausgeber: Hercynia - Ökologie und Umwelt in Mitteleuropa
Zusammenfassung: Die Ausbreitung von Neophyten stellt ein zunehmendes Problem sowohl im innerstädtischen Raum als auch in siedlungsfernen Bereichen dar und geht häufig einher mit einer gesundheitlichen Gefährdung für Mensch und Tier. Deshalb war es wichtig, den aktuellen Neophytenbestand in der Stadt Halle (Saale) zu erfassen. Dazu wurden eine neue Kartiermethode mit der flächengenauen Registrierung der Fundpunkte von sieben verschiedenen Neophytenarten (Ailanthus altissima, Ambrosia artemisiifolia, Fallopia-bohemica, F. japonica, F. sachalinensis, Heracleum mantegazzianum, Solidago canadensis) mit der Smartphone-App „GPS Tour“ durchgeführt und in Verbreitungskarten übertragen. Folgende Daten wurden erfasst: Anzahl, Größe und Entwicklungszustand der Individuen sowie die potentielle Gefährdung von naturnahen Habitaten und die potentielle gesundheitliche Gefährdung des Menschen. Insgesamt wurden 4.784 Fundorte der Neophyten in der Stadt Halle (Gesamtfläche 39,9 km²) aufgenommen und deren Verbreitung in den verschiedenen Bezirken analysiert, da diese sich durch unterschiedlich alte und dichte Bebauung und Industrieansiedlungen unterscheiden. Am häufigsten wurde S. canadensis mit ca. 33.700 Fundpunkten und A. altissima mit 12.030 Fundpunkten registriert, wobei der Götterbaum in der Vergangenheit auch als robuster Straßenbaum bewusst angepflanzt worden ist. Die Anzahl der Vorkommen der anderen Neophyten lag deutlich darunter (zwischen 26 und 101 Fundpunkten), wobei H. mantegazzianum mit nur 9 Vorkommen die seltenste Art war, wohl aufgrund ihrer aktiven Bekämpfung. Generell zeigten die Neophyten eine unterschiedliche Verteilung bezogen auf die einzelnen Stadtbezirke. Eine Gefährdung der naturnahen Vegetation durch die Agriophyten F. japonica und F. sachalinensis ist in den NSG Forstwerder und Rabeninseln angezeigt, wo eventuell durch Bekämpfungsmaßnahme eine weitere Ausbreitung verhindert werden sollte. Eine gesundheitliche Gefährdung des Menschen kann durch A. artemisiifolia und H. mantegazzianum angenommen werden, aber durch die sehr geringe Anzahl an Fundpunkten ist dies eher unwahrscheinlich. Bei A. altissima ist die allergene Wirkung des Pollens umstritten. Generell bildet die vorliegende Datensammlung eine gute Basis, um die zukünftige Entwicklung der Neophytenbestände genau zu verfolgen und eine Bewertung zur Ausbreitung bzw. zum Rückgang der untersuchten Neophyten vornehmen zu können.
Invasive neophytes represent a threat to the environment, public health and economy. The expansion of neophytes is an increasing problem in both urban and non-urban places, and thus, there is a need for precise information on the local occurrence of neophytes. We used the Smartphone-App „GPS Tour“ to map seven neophytes (Ailanthus altissima, Ambrosia artemisiifolia, Heracleum mantegazzianum, Fallopia bohemica, F. japonica, F. sachalinensis, Solidago canadensis) in the city of Halle (Saale). The results were presented as distribution maps for every species. Number, size and developing stage of the individuals and the potential endanger of natural habitats and of humans were evaluated. We also analyzed distribution patterns across the five different districts in Halle, which are differentiate in age and density of house buildings and industrial settlements. We recorded 4.784 locations of neophytes in Halle that covered altogether a total area of 39.9 km². The most frequent species were S. canadensis with 33,700 occurrences and A. altissima with 12,030 occurrences, whereby the tree was partially planted along roadsides in the past. The occurrence of the other neophytes was comparatively low (between 26 and 101 findings). The nature conservation areas Forstwerder and Rabeninsel were found to be colonized by the agriophytes F. japonica und F. sachalinensis, which may indicate a threat to the natural vegetation. As such, the spread of both species should be prevented. The health risk for humans by A. artemisiifolia und H. mantegazzianum is low due to the small number of occurrence of these species in Halle. Potential risks of allergic reaction caused by A. altissima are not fully clear by now, and should be investigated to avoid public health issues. Our data may serve as a valuable basis to monitor future development, expansion and decline of the investigated neophytes.
Anmerkungen: Die Hercynia publiziert Originalbeiträge mit dem Schwerpunkt Ökologie (mit ihren vielseitigen Aspekten der Biodiversität), Botanik, Zoologie, Geologie und Geografie, den anwendungsorientierten Bereichen des Natur- und Umweltschutzes, sowie der Land- und Forstwirtschaft.
URI: https://opendata.uni-halle.de//handle/1981185920/95447
http://dx.doi.org/10.25673/93491
ISSN: 2195-531X
Open-Access: Open-Access-Publikation
Nutzungslizenz: (CC BY-ND 4.0) Creative Commons Namensnennung - Keine Bearbeitungen 4.0 International(CC BY-ND 4.0) Creative Commons Namensnennung - Keine Bearbeitungen 4.0 International
Journal Titel: Hercynia - Ökologie und Umwelt in Mitteleuropa
Band: 52
Heft: 1
Originalveröffentlichung: https://public.bibliothek.uni-halle.de/hercynia/article/view/1813/version/1786
Seitenanfang: 43
Seitenende: 80
Enthalten in den Sammlungen:Open Journal System ULB

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