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http://dx.doi.org/10.25673/103096
Titel: | ‚Goldene Pässe‘: Staatsbürgerschaftsregelungen für Investoren aus Perspektive des Völker-, Investitionsschutz- und EU-Rechts |
Autor(en): | Jahn, Greta |
Körperschaft: | Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg |
Erscheinungsdatum: | 2023-04 |
Art: | Buch |
Sprache: | Deutsch |
Herausgeber: | Institut für Wirtschaftsrecht |
Zusammenfassung: | ‚Goldene Pässe‘ – eine Praxis, welche den Spruch „Mit Geld kann man nicht alles kaufen“, zumindest mit Blick auf Staatsangehörigkeiten relativiert. Solche Regelungen, auch Citizenship by Investment-Programme (CBI) genannt, ermöglichen es Personen eine Staatsbürgerschaft schlichtweg zu kaufen. Es erstaunt daher nicht, dass Sie weltweit zunehmend an Popularität gewinnen. Auch einige EU-Staaten haben die Möglichkeit der Einbürgerung durch den Kauf einer Staatsbürgerschaft eingeführt. Dieser Beitrag erläutert vor diesem aktuellen Hintergrund inwiefern das Konzept der ‚Goldenen Pässe‘ mit dem allgemeinen Völkerrecht, dem Investitionsschutzrecht und dem EU-Recht vereinbar ist. Im Völker- und Investitionsschutzrecht spielt dabei vor allem der Grundsatz des Rechtsmissbrauchs eine entscheidende Rolle für die rechtliche Bewertung. Der Schwerpunkt des Beitrags liegt auf der Analyse des EU-Rechts. Hier besteht ein besonderes Konfliktpotenzial, da mit dem Erwerb einer Staatsbürgerschaft eines Mitgliedstaates automatisch der Erwerb der Unionsbürgerschaft einhergeht. Dadurch hat die unilaterale Entscheidung eines Mitgliedstaates zur Verleihung seiner Staatsbürgerschaft vielfältige Auswirkungen auf die gesamte Union. Es entsteht ein Spannungsfeld zwischen dem Grundsatz der loyalen Zusammenarbeit und dem Wert der Unionsbürgerschaft einerseits und dem mitgliedstaatlichen Souveränitätsverständnis und unionsrechtlichen Kompetenzgrenzen andererseits. Auf jeder Regelungsebene im Mehrebenensystem können sich Konflikte ergeben, sobald die ‚Goldene Pass‘-Staatsangehörigkeit zum Anknüpfungspunkt für widerstreitende Interessen wird. ‘Golden passports’ – a practice that challenges the saying “money can’t buy everything”, at least with regard to citizenship. ‘Golden passport’-schemes, also called Citizenship by Investment-programs (CBI), allow people to simply buy citizenship. These schemes are gaining popularity around the world, and some EU countries have also introduced the possibility of naturalization through the purchase of citizenship. In the light of these recent developments, this article examines to what extent the concept of ‘golden passports’ is compatible with public international law, investment protection law, and EU law.In public international law and investment protection law, the principle of abuse of rights plays a fundamental role in the legal assessment. However, this article primarily focuses on the analysis of EU law. There is a particular potential for conflict here, since the acquisition of citizenship of a Member State is automatically accompanied by the acquisition of the EU citizenship. As a result, the unilateral decision of a Member State to grant its citizenship has implications for the entire Union. In this context, tension arises between the principle of sincere cooperation and the value of the EU citizenship on one hand, and Member State sovereignty and EU competence limits on the other hand. On all the discussed levels of law, conflicts in relation to ‘Golden Passport’-schemes can occur as soon as the nationality of a person becomes the determinant for opposed interests. |
URI: | https://opendata.uni-halle.de//handle/1981185920/105049 http://dx.doi.org/10.25673/103096 |
Open-Access: | Open-Access-Publikation |
Nutzungslizenz: | (CC BY-ND 3.0) Creative Commons Namensnennung - Keine Bearbeitungen 3.0 Unported |
Journal Titel: | Beiträge zum Transnationalen Wirtschaftsrecht |
Band: | 185 |
Enthalten in den Sammlungen: | Open Monograph Press ULB |
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