Please use this identifier to cite or link to this item:
http://dx.doi.org/10.25673/117635
Title: | Aktuelle Diagnostik und Behandlung der Sprunggelenks-Distorsion in Deutschland |
Author(s): | Lichte, Philipp Weber, Christian Otto, Michael Bläsius, Felix Marius Gutteck, Natalia Hildebrand, Frank Arbab, Dariusch |
Issue Date: | 2024 |
Type: | Article |
Language: | German |
Abstract: | Hintergrund: Die Distorsion des oberen Sprunggelenks (OSG) ist eine der häufigsten Verletzungen des Bewegungsapparates. Das Verletzungsmuster bestimmt die zu wählende Therapie und ist entscheidend für das Outcome. Die isolierte Ruptur des Außenbandapparates ist die häufigste strukturelle Verletzung. Hierfür wird leitliniengerecht eine konservative Therapie empfohlen, für Kombinationsverletzungen besteht hingegen hinsichtlich des diagnostischen und therapeutischen Vorgehens keine einheitliche Vorgehensweise. Ziel der bundesweiten Umfrage war es, einen Überblick über die aktuelle diagnostische Strategie und die gängigen therapeutischen Konzepte in Deutschland zu gewinnen. Material und Methoden: Mitglieder der Deutschen Gesellschaft für Orthopädie und Unfallchirurgie (DGOU) wurden eingeladen, an einer online Umfrage zum diagnostischen und zum therapeutischen Vorgehen bei OSG-Distorsion mit einem Fragebogen, bestehend aus 20 Fragen, teilzunehmen. Neben Fragen zur Fachrichtung und zum Tätigkeitsfeld wurden die Teilnehmer gebeten, ihr diagnostisches und therapeutisches Vorgehen darzustellen. Ergebnisse: Insgesamt nahmen 806 Teilnehmer an der Umfrage teil. Die Mehrzahl der Befragten waren Orthopäden und Unfallchirurgen und in der Klinik tätig. Bei der Erstvorstellung werden der Schubladen Test (89,5 %) und der Inversions‑/Eversionstest (81,6 %) am häufigsten durchgeführt. Eine Röntgenuntersuchung führen 88,1 % regelhaft bei Erstvorstellung durch, 26,5 % auch eine sonographische Untersuchung. Die isolierte Verletzung des Lig. fibulotalare anterius (LFTA) behandeln 99,7 % konservativ, in 78,8 % der Fälle mit Vollbelastung in der Orthese. Die vollständige Außenbandruptur würden 79,9 % konservativ behandeln. Eine kombinierte Außenbandruptur mit Syndesmosenverletzung würden 30,1 % der Befragten konservativ behandeln. Diskussion: Aufgrund der Heterogenität der Verletzungsmuster nach einer OSG-Distorsion bestehen keine einheitlichen diagnostischen und therapeutischen Behandlungsempfehlungen. Die Ottawa Ankle Rules und die Sonographie werden trotz der guten Studienlage nur wenig eingesetzt. Die isolierte LFTA-Ruptur wird von einem Großteil der Befragten leitliniengerecht diagnostiziert und behandelt. Bei kombinierten Verletzungen des Innen- und Außenbandapparates entscheidet sich die Mehrheit für ein konservatives Vorgehen, was durch die Literatur bei geringer Evidenz als gerechtfertigt erscheint. Kombinierte Verletzungen der Syndesmose und des Außenbandapparates würde die Mehrzahl der Befragten operativ behandeln, was ebenfalls mit den Empfehlungen der Literatur korreliert. Der Versorgungsstandard in Deutschland entspricht somit weitgehend den Literaturempfehlungen. |
URI: | https://opendata.uni-halle.de//handle/1981185920/119594 http://dx.doi.org/10.25673/117635 |
Open Access: | Open access publication |
License: | (CC BY 4.0) Creative Commons Attribution 4.0 |
Journal Title: | Die Unfallchirurgie |
Publisher: | Springer Medizin Verlag GmbH |
Publisher Place: | [Berlin] |
Volume: | 127 |
Original Publication: | 10.1007/s00113-024-01428-y |
Page Start: | 449 |
Page End: | 456 |
Appears in Collections: | Open Access Publikationen der MLU |
Files in This Item:
File | Description | Size | Format | |
---|---|---|---|---|
s00113-024-01428-y.pdf | 629.06 kB | Adobe PDF | View/Open |