Die mpMRT/TRUS-Fusionsbiopsie : ein schonenderes und treffsichereres Verfahren in der Abklärung des Prostatakarzinoms im Vergleich zur transrektalen systematischen 12-fach Stanzbiopsie?

Abstract

Bei Verdacht auf ein Prostatakarzinom gilt die Stanzbiopsie in der Diagnostik als Goldstandard. Eine Alternative stellt die Fusionsbiopsie dar, die als schonender und treffsicherer gilt. In einer retrospektiven Analyse von 320 Männern wurden Komplikationen sowie weitere Einflussfaktoren untersucht. Einzelne Komplikationen unterschieden sich statistisch nicht signifikant. Aufgrund der im Schnitt achtmal geringeren Anzahl an Stanzen traten bei der Fusionsbiopsie signifikant weniger Komplikationen auf (p=0,04). Zudem war sie sensitiver (53,2% vs. 46,3%) und spezifischer (53,8% vs. 46,8%). Ein höheres Alter, Vorbiopsien und hochmaligne Tumore könnten bei der Standardbiopsie zu mehr Komplikationen führen, was in größeren Studien überprüft werden muss. Trotz höherem Aufwand und Kosten überzeugt die Fusionsbiopsie durch geringere Risiken und höhere diagnostische Genauigkeit. Die Wahl des Verfahrens sollte individuell erfolgen.