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Title: Der Einfluss der Anwendungsorientierung von Wissenschaftlern auf die Praxisrelevanz der Forschung und die Wissenstransferaktivität mit der Praxis : vergleichende empirische Untersuchung zwischen Managementwissenschaft und Ingenieurwissenschaften in Deutschland
Author(s): Kotte, Johannes
Referee(s): Spengler, Thomas
Granting Institution: Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg, Fakultät für Wirtschaftswissenschaft
Issue Date: 2018
Type: Hochschulschrift
Type: PhDThesis
Exam Date: 2018
Language: German
URN: urn:nbn:de:gbv:ma9:1-1981185920-134532
Subjects: Allgemeines Management
Abstract: Seit langem wird die Managementwissenschaft (Synonym: BWL) dafür kritisiert, dass ihre Erkenntnisse zu wenig praxisrelevant sind und nur selten Anwendung in der Praxis finden. Sie kann daher ihrem Gestaltungsziel nicht gerecht werden. Im Rahmen dieser meist unter dem Stichwort ‚Rigor-Relevance Gap‘ geführten wissenschaftlichen Debatte wurden bereits viele Ursachen hierfür identifiziert und wiederholt darauf hingewiesen, dass der Wissenstransfer in die Praxis in den Ingenieurwissenschaften vermutlich besser funktioniert. Das Ziel der vorliegenden Arbeit ist, das Problem des mangelnden Wissenstransfers theoretisch zu strukturieren und anschließend BWL und Ingenieurwissenschaften hinsichtlich einer der theoretisch erarbeiteten Ursachen einer vergleichenden Untersuchung zu unterziehen, die den vermuteten Unterschied zwischen beiden ergründet. Hierfür wird das Problem mithilfe der Prinzipal-Agenten-Theorie strukturiert und es werden drei Grund-ursachen für den mangelnden Wissenstransfer identifiziert: (i) die Informationsasymmetrien zwischen Staat und Wissenschaftler sowie zwischen Unternehmenseigner und Manager, (ii) die begrenzte Rationalität und Informationsverarbeitungskapazität derselben sowie (iii) das Erkenntnisobjekt der Wissenschaftsdisziplin. (i) führt in der BWL zur Installation eines Anreizschemas, das wissenschaftlicher Strenge (Rigor) der Erkenntnisse eine höhere Bedeutung verleiht als deren Praxisrelevanz bzw. Anwendungsbereitschaft (Relevance). (ii) verstärkt diesen Effekt zusätzlich, so dass vornehmlich Erkenntnisse mit hohem Rigor sowie geringer Relevance produziert und nur wenige Wissenstransferaktivitäten verfolgt werden. Die Aspekte (i) und (ii) werden mittels einer in 2012 durchgeführten Befragung von Lehrstuhl-inhabern an deutschen Universitäten in der BWL und den Ingenieurwissenschaften untersucht. Es wird gezeigt, dass das Anreizschema in den Ingenieurwissenschaften die Anwendungsorien-tierung der Forschung stärker belohnt als in der BWL und dass sich eine starke Anwendungs-orientierung positiv auf die Praxisrelevanz der Forschung sowie auf die Wissenstransfer-aktivität mit der Praxis auswirkt. Auch die Praxisrelevanz zeigt einen positiven Einfluss auf die Wissenstransferaktivität. Dies gilt sowohl für die Gesamtstichprobe als auch für beide Wissenschaftsdisziplinen separat. Nicht bestätigt wird jedoch die Vermutung, dass in den Ingenieurwissenschaften mehr Wissenstransferaktivitäten verfolgt werden als in der BWL. Praktiker, die die Erkenntnisse der Managementwissenschaft nutzen wollen, müssen das installierte Anreizschema beachten. Im Rahmen der vorliegenden Arbeit werden für individuell agierende Manager die Beauftragung von Gutachten, die Gewährung von Datenzugang für anwendungsorientierte Forschung, die Vergabe von Auftragsforschung, Lehrstuhlkooperationen für Abschlussarbeiten sowie Promotionsprogramme für Mitarbeiter empfohlen. Ferner sind für im Verbund mit anderen agierende Manager die Stiftung von Professuren und die stärkere Integration der Wissenschaft in Praktikerprobleme erfolgversprechend.
URI: https://opendata.uni-halle.de//handle/1981185920/13453
http://dx.doi.org/10.25673/13394
Open Access: Open access publication
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