Berufliche Belastungen und psychische Gesundheit bei Bankangestellten mit Verdacht auf eine Posttraumatische Belastungsstörung

Abstract

Arbeitsbedingte Erkrankungen sind im Dienstleistungsgewerbe eine häufige Ursache von Arbeitsunfähigkeitsfällen und vorzeitigen Berentungen und führen zu erheblichen volkswirtschaftlichen Kosten. Vor allem die Ursachen für die Entstehung psychischer arbeitsbedingter Erkrankungen sind wissenschaftlich nicht vollständig geklärt, jedoch von hohem Interesse für präventivmedizinische Ansätze. Die Tätigkeit in einer Bank ist durch hohe alltägliche Stressbelastung gekennzeichnet. Banküberfälle sind zwar eine seltene, jedoch präsente Gefahr und können zur Entstehung einer Posttraumatischen Belastungsstörung (PTBS) bei Bankangestellten (BA) führen. Ziel der Untersuchungen war die Erfassung alltäglicher Belastungsfaktoren, des aktuellen Gesundheitszustandes und von Persönlichkeitsmerkmalen, um interne Ressourcen der BA aufzudecken. Außerdem sollen die Auswirkungen eines potenziell traumatischen Ereignisses auf BA analysiert werden. In der Studie wurden 104 BA aus Bankfilialen in Magdeburg und der näheren Umgebung untersucht. Es kamen Befragungsinstrumentarien zum Einsatz, die der Erfassung der Arbeitsbelastungen und Erfahrungen mit traumatischen Ereignissen, der subjektiven Einschätzung des Gesundheitszustands und Ermittlung der Persönlichkeitsmerkmale dienen. Dabei konnte festgestellt werden, dass BA vordergründig psychischen Arbeitsbelastungen im Alltag ausgesetzt sind. Die stärksten gesundheitlichen Einschränkungen zeigen BA, die ein potenziell traumatisches Ereignis erlebt haben. Bei drei BA wird die Diagnose einer PTBS als wahrscheinlich angesehen. Die gewonnenen Erkenntnisse sollen in die Erarbeitung arbeitsmedizinischer Präventionsmaßnahmen einfließen.