Möglichkeiten und Grenzen von Sexualassistenz und Sexualbegleitung für Menschen mit kognitiver Beeinträchtigung - Ist die Realisierung sexueller Selbstbestimmung im Kontext der Eingliederungshilfe ein Widerspruch?

Abstract

Die vorliegende Arbeit verfolgt die Frage, wie sich die Situation für erwachsene Menschen mit sog. kognitiver Beeinträchtigung/ mit Lernschwierigkeiten in unserer Gesellschaft bezüglich der Umsetzung des Rechts auf sexuelle Selbstbestimmung darstellt. Wenn die Realisierung dessen aus diversen Gründen Unterstützung bedarf, wie kann eine solche dann aussehen? Welche Grenzen und Möglichkeiten entstehen im Zusammenhang mit Sexualassistenz und Sexualbegleitung, insbesondere im Kontext der Eingliederungshilfe (hier: stationär betreutes Wohnen)? Eine professionelle, konzeptionelle und ethische Herausforderung bahnt sich an, da gleichzeitig die Selbstbestimmung Dritter und der Schutz vor sexualisierter Gewalt gewährleistet sein muss. Stellt das Wissen um strukturelle Barrieren, welche den Institutionen traditionell inhärent sind, schon allein ein Widerspruch dar? Oder bedarf es nicht eines differenzierteren Blickes auf Limitationen und Ressourcen sexualitätsbezogener Hilfestellungen?