Untersuchungen zum Cardiac Surgery Score sowie peri- und postoperativen medikamentösen Faktoren und der Inzidenz des postoperativen Delirs bei herzchirurgischen Patienten

Abstract

Das postoperative Delir ist mit einer Inzidenz von 16 bis 73 % nach herzchirurgischen Eingriffen ein häufiges Erkrankungsbild und eine ernstzunehmende Komplikation, die in erhöhter Morbidität und Mortalität resultiert. Zur Prävention und frühzeitigen Therapie der Erkrankung ist es aufgrund der noch unbekannten Pathophysiologie wichtig, Risikofaktoren zu erkennen. Dazu wurde eine Beobachtungsstudie mit 114 Patienten durchgeführt. Bei den untersuchten Probanden handelte es sich um Patienten der Universitäts- und Poliklinik für Herzchirurgie des Universitätsklinikums Halle (Saale), bei denen ein aortokoronarer Bypass oder ein Aortenklappenersatz durchgeführt wurde. Postoperativ erkrankten 23,0 % an einem Delir. Es konnte in dieser Arbeit gezeigt werden, dass der Cardiac Surgery Score, der zur täglichen Risikostratifizierung herzchirurgischer Patienten auf Intensivstationen entwickelt wurde, zudem zur Vorhersage des postoperativen Delirs geeignet ist.

With an incidence of 16 to 73 % after cardiac surgery, postoperative delirium is a frequent clinical picture and a serious complication resulting in increased morbidity and mortality. For the prevention and early treatment of the disease, it is important to identify risk factors due to the still unknown pathophysiology. For this purpose, an observational study with 114 patients was conducted. The subjects studied were patients of the Universitäts- und Poliklinik für Herzchirurgie des Universitätsklinikums Halle (Saale) who had undergone an aortocoronary bypass or aortic valve replacement. Postoperatively, 23.0 % developed delirium. This study showed that the Cardiac Surgery Score, which was developed for the daily risk stratification of cardiac surgery patients in intensive care units, is also suitable for predicting postoperative delirium.