Genetische Grundlagen der verbalen Lernfähigkeit anhand des Verbalen Lern- und Merkfähigkeitstests (VLMT) bei Patienten mit Schizophrenie

Abstract

Zielsetzung: Das verbale Lernen und Gedächtnis (VLG) ist bei der Schizophrenie häufig beeinträchtigt. Dynamische Testverfahren wie der verbale Lern- und Merkfähigkeitstest, VLMT können verschiedene Ausprägungsgrade des VLG im Sinne einer Lernfähigkeitsbeurteilung differenzieren. Für diese verbalen Lernfähigkeit liegen noch keine Genstudien vor. Wir untersuchten daher, ob bestimmte Genmarker unterschiedliche Lernverläufen differenzieren. Methodik: n=362 Probanden führten den VLMT durch. Blut wurde humangenetisch analysiert. Phänotypisches Merkmal war verbale Lernfähigkeit, genotypische Referenz 108 vom PGC 2014 vorgeschlagene Schizophrenierisikogenmarker. Ergebnisse: Die VLMT-Lernleistungen der Probanden unterschieden sich signifikant und es konnten genetische Unterschiede zwischen den Gruppen ermittelt werden. Schlussfolgerung: Die Studienergebnisse unterstützen die Annahme einer genetischen Basis einer differenzierten Betrachtung verbaler Lernfähigkeit mittels dynamischer Testverfahren.

Aim of the study: Verbal learning and memory (VLM) is often impaired in schizophrenia. Dynamic testing tools like the Verbal Learning and Memory Test (VLMT) classify varying degrees of verbal learning potential (VLP). No genetic studies exist for a differentiated view of VLP as measured by dynamic testing. We raised the question if certain gene loci are able to differentiate between persons with these different learning courses. Test subjects and methods: n=362 patients performed the VLMT, blood was taken for genetic analysis. 108 schizophrenia gene markers identified by the PGC in 2014 served as genotypic reference. As phenotypical trait, VLP was operationalized. Key findings: Statistical analysis showed that subjects differed significantly in their VLMT-performances. Genetic differences between learner groups could be determinated. Conclusion: The results of the present study support the assumption of a genetic basis for a differentiated view of VLP through dynamic testing.