Please use this identifier to cite or link to this item: http://dx.doi.org/10.25673/1191
Title: Obligat anaerobe Bakterien in den Lungen von Patienten mit Cystischer Fibrose
Author(s): Rintelen, Claudia
Referee(s): Borneff-Lipp, M., Prof.
Eberl, L., Prof.
Granting Institution: Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg
Issue Date: 2009
Extent: Online-Ressource (71 Bl. = 1,84 mb)
Type: Hochschulschrift
Type: PhDThesis
Exam Date: 2009-08-31
Language: German
Publisher: Universitäts- und Landesbibliothek Sachsen-Anhalt
URN: urn:nbn:de:gbv:3:4-1296
Subjects: Online-Publikation
Hochschulschrift
Abstract: Neben den fakultativ anaeroben Bakterien wie Pseudomonas aeruginosa und Staphylococcus aureus können auch obligat anaerobe Keime bei der chronischen CF-Lungeninfektion vorkommen. Innerhalb dieser Studie wurden Sputumproben von 39 CF- Patienten (31 Erwachsene, 8 Kinder) auf das Vorhandensein von obligaten Anaerobiern untersucht. Bei fast allen CF-Patienten (89,7%) wurde eine Vielzahl unterschiedlicher obligater Anaerobier gefunden. Erstmals konnte demonstriert werden, dass diese Keime in hohen Zahlen (1,3 x 107 ± 5,6 x 107 KBE/ml) vorliegen. Die Resistenzbestimmung ergab eine gute Wirksamkeit von Meropenem (3,6% resistente Stämme), reduzierte Wirkung von Piperazillin/Tazobactam (22,3%) und Clindamycin (23,7%), während Metronidazol (46,0%) und Ceftazidim (49,6%) erheblich schlechter wirkten. Nach Therapie von Exazerbationen verbesserten sich die Lungenfunktionsparameter der CF-Patienten signifikant, während die Keimzahlen im Sputum sich nicht veränderten. Bei 58% der Patienten mit Exazerbationen waren nach Therapie resistente obligate Anaerobier nachweisbar, was die unveränderten Keimzahlen erklärt. In Rachenabstrichen waren die Keimzahlen um mehr als drei Zehner-potenzen niedriger als im Sputum. Dies spricht eindeutig für eine Vermehrung der Bakterien im CF-Sputum. Bei Patienten mit akuten Lungenentzündungen waren dagegen keine obligaten Anaerobier nachweisbar, was die Spezifität dieser Keime für chronische Lungeninfektionen betont. Das Ausmaß der Beteiligung der obligaten Anaerobier an der Pathogenese der chronischen Lungeninfektionen ist noch nicht bekannt. Möglicherweise kann eine Therapie mit spezifischen Antibiotika, die auch gegen obligate Anaerobier wirksam sind, die Behandlung der chronischen CF-Lungeninfektion und somit auch die Lebens-erwartung der CF-Patienten verbessern. Die wichtigste Konsequenz der vorliegenden Arbeit besteht aber darin, dass alle zukünftigen Untersuchungen zur Pathogenese der chronischen Lungeninfektionen bei CF das obligatorische Vorkommen von obligaten Anaerobiern be-rücksichtigen müssen.
URI: https://opendata.uni-halle.de//handle/1981185920/7463
http://dx.doi.org/10.25673/1191
Open Access: Open access publication
License: In CopyrightIn Copyright
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