Rechtsmedizinische Analyse der Sterbefälle in Justizvollzugsanstalten des Bundeslandes Sachsen - Anhalt im Zeitraum von 1992 bis 2015

Abstract

In den Instituten für Rechtsmedizin Halle und Magdeburg erfolgte die rechtsmedizinische Auswertung der Todesfälle in Einrichtungen des Justizvollzuges des Bundeslandes Sachsen-Anhalt über den Zeitraum 1992 bis 2015. Dabei wurde ein Schwerpunkt auf die Identifikation von Risikoprofilen sowie auf Schlussfolgerungen bezüglich der gesundheitlichen Versorgung und Suizidprävention gelegt. Durch die stufenweise rechtsmedizinische Aufarbeitung konnten in allen Fällen in der abschließenden Betrachtung die Todesart und Todesursache geklärt werden. Hier zeigte sich ein Überwiegen nicht natürlicher Sterbefälle, wobei zumeist ein Suizid durch Erhängen vorlag. Bei einem Drittel handelte es sich um natürliche Todesfälle mit zumeist kardiovaskulären Todesursachen. Schlussfolgernd ergab sich aus der Datenlage die Forderung nach einer aktuellen Definition der Hafttauglichkeit sowie einer Standard Operating Procedure (SOP) zum „Todeseintritt in der JVA“.

The forensic analysis of deaths in prisons that occurred between 1992 and 2015 in the state of Saxony-Anhalt has been performed at the Institute of Legal Medicine of the University Hospital in Halle and Magdeburg. The focus of the analysis was the identification of risk profiles and to provide insights to health care and prevention of suicide. During the final analysis the death type and cause was confirmed for all cases through a step-by-step forensic analysis. The main reason of death was not of natural cause, the predominant cause was suicide through hanging. One third died of a natural cause, mainly of cardiovascular nature. To conclude after the data was gathered it was asked for an up to date definition for the suitability for imprisonment and Standard Operation Procedures for deaths in prisons.