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Titel: Der Neonatizid als mögliche Konsequenz einer negierten Schwangerschaft
Autor(en): Jelden, Nadine
Gutachter: Marneros, Andreas, Prof. Dr.
Lessig, Rüdiger, Prof. Dr.
Costa, Serban Dan, Prof. Dr.
Körperschaft: Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg
Erscheinungsdatum: 2014
Umfang: Online-Ressource (89 Bl. = 0,49 mb)
Typ: Hochschulschrift
Art: Dissertation
Tag der Verteidigung: 2014-01-20
Sprache: Deutsch
Herausgeber: Universitäts- und Landesbibliothek Sachsen-Anhalt
URN: urn:nbn:de:gbv:3:4-13022
Schlagwörter: Online-Publikation
Hochschulschrift
Zusammenfassung: Der Neonatizid tritt selten auf und ist darum auch in der Literatur nur spärlich vertreten. Im Vorfeld einer solchen Tat wird eine negierte bzw. verdrängte Schwangerschaft berichtet. Ziel dieser Arbeit war es, die bestehende Literatur um die gewonnenen Erkenntnisse bzgl. soziodemographischer Daten, schwangerschaftsbezogener Besonderheiten, Persönlichkeitsfaktoren und innerpsychische Konflikte zu ergänzen, unterschiedliche Verlaufsformen der Schwangerschaftsnegierung darzustellen, ihre Dynamik detailliert zu beschreiben und schlussendlich den Zusammenhang zum Neonatizid herzustellen. Dreizehn forensisch-psychiatrische Gutachten von Neonatizidfällen wurden einer qualitativen Inhaltsanalyse unterzogen. Aus den gewonnenen Daten konnten vier Verlaufsformen von negierten Schwangerschaften extrahiert und ausführlich beschrieben werden. Als einflussnehmend auf die Dynamik der Negierung werden Persönlichkeitsfaktoren wie Gehemmtheit und Kommunikationsdefizite gesehen, so wie die Sorge vor der Reaktion der sozialen Umwelt. Der Zusammenhang zum Neonatizid ließ sich in einem Stufenmodell erklären, das den Prozess der Entscheidungsfindung bei ungewollter Schwangerschaft in sechs Einzelschritte aufgliedert. Hier zeigte sich, dass sich die Negierung auf allen Stufen störend auswirken kann, und es dadurch nicht zur Umsetzung einer adäquaten Lösung bzw. zum Neonatizid kommt. Die detaillierte Beschreibung der Dynamik der Schwangerschaftsnegierung belegt, dass sie aus einer Konstellation verschiedenster Faktoren entsteht, und im Extremfall im Neonatizid enden kann.
Neonaticide is rare, and there are consequently only scant references to it in the literature. It is reported as being preceded by denied or repressed pregnancy. This research aimed at expanding the available literature by the insights gained regarding socio-demographic data, pregnancy-related particularities, personality factors and internal psychological conflicts; to describe a range of courses denied pregnancy can take; to provide a detailed description of relevant dynamics; and finally to establish how it relates to neonaticide. Thirteen forensic psychiatric expert reports on cases of neonaticide were subjected to a qualitative content analysis. Based on the data from this analysis, four courses denied pregnancies may take were identified and described in detail. Personality factors such as inhibition and communicative deficits are seen as affecting the dynamics of pregnancy denial, as is concern about reactions within the social environment. The relation to neonaticide is explained by means of a multi-stage model that differentiates six separate stages of the decision-making process regarding unwanted pregnancy. It was found that denial can have a disruptive effect at any of these stages, preventing an adequate solution from being implemented and potentially resulting in neonaticide. The detailed description of the dynamics of pregnancy denial shows that it arises from a constellation of highly disparate factors and can result in neonaticide in extreme cases.
URI: https://opendata.uni-halle.de//handle/1981185920/8099
http://dx.doi.org/10.25673/1328
Open-Access: Open-Access-Publikation
Nutzungslizenz: In CopyrightIn Copyright
Enthalten in den Sammlungen:Medizin und Gesundheit

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