Please use this identifier to cite or link to this item: http://dx.doi.org/10.25673/92525
Title: Ästhetische Bildung – Eine doppelte Perspektive ganzheitlichen Lernens
Author(s): Hasse, Jürgen
Issue Date: 2007
Type: Article
Language: German
Publisher: widerstreit sachunterricht
Abstract: Der Begriff des Ästhetischen schillert. Seine Bedeutung bildet und verändert sich in Prozessen kultureller und geistesgeschichtlicher Häutungen. Jede »Ästhetik« steht in „ihrer“ Zeit und wird erst auf dem Hintergrund deren Bedeutungen verständlich. Der Begriff der »Ganzheitlichkeit« ist dagegen weniger durch Wandlung als durch Strittigkeit gekennzeichnet. Eine weitere Verunsicherung resultiert aus dem wissenschaftstheoretischen Diskurs. Danach kann es aus der Perspektive eines konstruktivistischen Weltbildes keine Ganzheitlichkeit geben, sondern nur (atomistisch) Einzelnes, das sich dank der kognitiven Vermögen synthetischen Denkens zu einer Konstellation wieder zusammensetzen und aus bestimmten Perspektiven betrachten läßt. Der Begriff der Ganzheitlichkeit wird deshalb aus konstruktivistischer Sicht (zum Zwecke der Diskreditierung) oft ins Reich des Esoterischen abgewiesen.2 Schließlich führt der bildungstheoretische Weg in die Ästhetik aufs Glatteis, denn Fragen ästhetischer Bildung stehen als Folge eines beträchtlichen programmatischen Rauschens auf einem schwankenden Boden. Dies schon deshalb, weil zentrale bildungstheoretische Begriffe (Bildung, Erziehung, Erleben, Erfahren) vieldeutig sind, so dass die Verständigung über den bildungspolitischen Kern ästhetischer Bildung durch einen Mangel an sprachlicher und definitorischer Klarheit erschwert wird.
Annotations: „Wer wie wir heute in der fatalen Situation steht, infolge des bedingten Zweifel[s] bereits an der Möglichkeit der Wahrheit, die auch wieder geradezu die Voraussetzung unseres gewohnten verständigen/ verstandesgemäßen Gebrauchs der Wörter und Begriffe ist, nach Mitteln zu fahnden, um die Grenzen des Verstandes Überschreiten zu können, greift nach jedem Strohhalm. Und das Wort 'Widerstreit' schien mir für die Sachlage passend zu sein, da es genau in diesem Sinn als ein 'Kind' dieser Sprachnot verstanden werden kann.” (Ansgar Häußling in einem Brief an Gerold Scholz vom 1.2.2002)
URI: https://opendata.uni-halle.de//handle/1981185920/94477
http://dx.doi.org/10.25673/92525
ISSN: 1612-3034
Open Access: Open access publication
License: http://creativecommons.org/licenses/by-sa/4.0/http://creativecommons.org/licenses/by-sa/4.0/
Journal Title: widerstreit sachunterricht
Issue: 8
Original Publication: https://public.bibliothek.uni-halle.de/sachunterricht/article/view/2772/version/2711
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