Epidemiologie von Krebserkrankungen in Subsahara Afrika : populations-basierte Daten zu Inzidenz, Versorgung und Überleben mit Fokus auf das Prostatakarzinom

Abstract

In fast ganz Subsahara Afrikas lösen Krebserkrankungen zunehmend Infektionserkrankungen als Haupttodesursache ab. In Zusammenarbeit mit dem „African Cancer Registry Network“ liefert diese Arbeit einen populations-basierten Einblick in die Versorgungssituation von Krebspatient*innen in Subsahara Afrika. In drei Studien mit Bezug zum Prostata-Karzinom wurden die diagnostische Aufarbeitung, therapeutische Versorgung und das Überleben von Patienten analysiert, zeitliche Veränderungen der Inzidenz beleuchtet und Schätzungen des relativen Überlebens erstellt. Zwei Beobachtungsstudien zu Non-Hodgkin-Lymphom und Zervixkarzinom wurden vergleichend hinzugezogen. Es zeigt sich eine Zunahme der Häufigkeit des Prostatakarzinoms, eine erschwerte und häufig unzureichende Versorgung von Krebspatient*innen und kurze Überlebenszeiten. Die Ergebnisse schaffen mögliche Datengrundlagen für gesundheitspolitische Entscheidungen und für die Verbesserung von an die lokalen Gegebenheiten angepassten Leitlinien.

Cancer is increasingly replacing infectious diseases as the leading cause of death in most of sub-Saharan Africa. In collaboration with the “African Cancer Registry Network”, this work provides a population-based insight into the care situation of cancer patients in sub-Saharan Africa. Three studies related to prostate cancer analyzed diagnostic workup, therapeutic care, and patient survival, explored temporal changes in incidence, and generated estimates of relative survival. Two observational studies of Non-Hodgkin's lymphoma and cervical carcinoma were included for comparison. An increase in the incidence of prostate cancer, difficult and often inadequate care for cancer patients, and short survival times were found. The results provide a possible data basis for health policy decisions and for the improvement of guidelines adapted to local conditions.