Psychoakustische Untersuchung des Einflusses von Timbre auf die auditorische Objektbildung bei Normalhörenden, Cochlea-Implantat-Trägern und Nutzern eines knochenverankerten Hörgerätes

Abstract

Die frühe Feststellung einer Hörminderung ist eine Aufgabe höchster Wichtigkeit und gehört heute auch im Rahmen der Vorsorgeuntersuchungen von Kindern zum klinischen Standard. Doch nicht nur im Kindesalter, sondern auch im späteren Leben kann es zur Ausbildung von Hördefiziten kommen. Für die Spezifizierung der Hörstörungen liegt ein breites Spektrum von Untersuchungsmöglichkeiten vor. Ebenso verhält es sich mit der Re-Evaluation von bereits mit Hörgeräten bzw. -prothesen versorgten Patienten. Dabei kommen subjektive und objektive Messverfahren zum Einsatz. In dieser Arbeit stand die Überprüfung der klinischen Anwendbarkeit eines subjektiven Messverfahrens im Zentrum. Dazu wurde der Fokus auf den Parameter Klangfarbe (Timbre) gelegt, der für das Sprachverständnis für die Melodieerkennung eine wichtige Rolle spielt. Die Ergebnisse zeigen, dass die Evaluation der Timbre-Unterschieden über dieses Messprogramm möglich ist. Die klinische Anwendbarkeit des Messverfahrens zur Überprüfung des Hörvermögens und speziell der Unterscheidungsfähigkeit der spektralen Veränderungen von Komplextönen, die „Just noticeable difference“ (JND), konnte erfolgreich gezeigt werden. Es wurden auch Einschränkungen der Messung deutlich.

The early detection of hearing loss is a task of the utmost importance and is therefore now part of the clinical standard in the context of preventive medical examinations for children. Hearing deficits can develop not only in childhood, but also in later life. For specification of the hearing impairment there is a wide range of examination options available. The same applies to the re-evaluation of patients who have already been fitted with hearing aids or prostheses. For diagnostic reasons subjective and objective measurement methods are used. This thesis focused on checking the clinical applicability of a subjective measurement method. For this purpose, the focus was placed on the identification and discrimination of the parameter timbre, which plays an important role in understanding speech and recognizing melodies. The results show that it is possible to evaluate timbre discrimination using this measurement program. The clinical applicability of the measurement method for checking the hearing ability and especially the ability to differentiate between changes in the spectral shape of complex tones, just noticeable difference (JND) could be successfully demonstrated. Measurement limitations also became apparent.