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Titel: Anwendung komplementärer und alternativer Medizin bei primären Kopfschmerzen
Autor(en): Nebel, Regina
Körperschaft: Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg
Erscheinungsdatum: 2008
Umfang: Online-Ressource, Text + Image (kB)
Typ: Hochschulschrift
Art: Dissertation
Sprache: Deutsch
Herausgeber: Universitäts- und Landesbibliothek Sachsen-Anhalt
URN: urn:nbn:de:gbv:3-000014423
Schlagwörter: Hochschulschrift
Online-Publikation
Zsfassung in engl. Sprache
Zusammenfassung: Hintergrund: Die Anwendung komplementärer und alternativer Medizin (CAM) bei primären Kopfschmerzen nimmt trotz fehlendem Wirksamkeitsnachweis für die allermeisten dieser Therapieverfahren immer mehr zu. Methodik: Im Rahmen einer Stichprobenerhebung wurden Fragebögen von 432 Patienten mit primären Kopfschmerzen ausgewertet, die sich in 7 deutschen und österreichischen universitären Kopfschmerzambulanzen vorstellten. Gefragt wurde nach der Anwendung von CAM, Beweggründen solche Therapien in Anspruch zu nehmen sowie nach der Beeinträchtigung durch die Erkrankung, sozio-ökonomischen Daten und aktueller Medikation. Ergebnisse: 78.5% der Patienten wiesen eine Migräne auf, 19% einen Kopfschmerz vom Spannungstyp, 7.9% einen Cluster-Kopfschmerz und 2.5% einen anderen primären Kopfschmerz. Die Mehrheit der Patienten (81,7%) hatte zur Therapie ihrer Kopfschmerzen komplementäre und alternative Verfahren angewandt. Durchschnittlich hatten diese Patienten im Laufe ihres Lebens vier verschiedene solcher Verfahren gegen ihre Kopfschmerzen in Anspruch genommen, am häufigsten Akupunktur (58.3%). Die Nutzung von CAM erfolgte nicht aufgrund einer generellen Unzufriedenheit mit der "Schulmedizin", sondern zumeist um "nichts unversucht zu lassen" (63,7%) oder um "aktiv gegen die Krankheit vorzugehen" (55,6%). Die CAM-Anwender waren signifikant älter und litten länger an Kopfschmerzen als die Nicht-Anwender. Weiterhin hatten sie eine geringere Kopfschmerzintensität, waren insgesamt zufriedener mit der konventionellen Prophylaxe und informierten sich häufiger als Nicht-Anwender über ihre Erkrankung. Innerhalb der Gruppe der CAM-Anwender ließen Zusammenhänge zwischen der Anzahl angewandter CAM-Verfahren und einzelnen Variablen wie dem Alter, der Erkrankungsdauer und dem Grad der Beeinträchtigung, aufgrund der bestehenden niedrigen Korrelation lediglich auf eine geringe klinische Relevanz schließen. Schlussfolgerung: Die hier gewonnenen Daten belegen die hohe Inanspruchnahme von CAM bei Patienten mit primären Kopfschmerzen, wobei diese Verfahren in der Mehrheit der Fälle ergänzend zur konventionellen "Schulmedizin" angewandt wurden. Die zunehmende Anwendung solcher Verfahren fordert einerseits die wissenschaftliche Evaluation, um eventuell bestehende positive Effekte auf die Kopfschmerzhäufigkeit und -intensität nachzuweisen. Andererseits ist es wichtig, über die verschiedenen CAM-Verfahren informiert zu sein, um den Patienten über mögliche Wirkungen, Nebenwirkungen, Kontraindikationen und potentielle Interaktionen mit anderen Medikamenten aufklären zu können.
Background: Complementary and Alternative Medicine (CAM) is increasingly common in the treatment of primary headache disorders despite lack of evidence for efficacy in most of the used modalities. Method: A systematic survey of CAM therapy was conducted in a sample of 432 patients suffering from primary headaches who attended 7 tertiary headache outpatient clinics of university hospitals in Germany and Austria. Subjects completed a questionnaire designed to assess utilization and motivation about CAM therapies, burden of disease, socio-demographic data and standard care treatment. Results: 78.5% of the included patients presented with migraine, 19% with tension-type headache, 7.9% with cluster headache and 2.5% with other primary headaches. Use of CAM was reported by the majority (81.7%) of the study population. The mean number of different CAM treatments during the course of the disease was 4, the most frequently used CAMtreatment was acupuncture (58.3%). Using of CAM was mostly motivated by "to leave nothing undone" (63.7%) and "to be active against the disease" (55.6%). As compared to non-users, CAM-users were of higher age, showed a longer duration of disease, a less intensity of headache, were more satisfied with conventional prophylaxis, and showed higher willingness to inform about headaches. The number of different CAM-treatments was associated with a higher age, a longer duration of disease and a higher headache specific disablitity. Because of the low correlation of these results a low clinical relevance is here to suggest. Conclusion: This study confirms that CAM is widely used among primary headache patients, mostly in combination with standard care. Detailed evaluation and prospective studies are needed to clarify which of these therapies could actually contribute to reduce headache frequency and intensity. Furthermore, increasing the knowledge about the different CAM procedures, it's useful to advice patients adequately about possible effects, side effects, contraindications, and potential interactions of CAM with standard care therapies.
URI: https://opendata.uni-halle.de//handle/1981185920/9111
http://dx.doi.org/10.25673/2326
Open-Access: Open-Access-Publikation
Nutzungslizenz: In CopyrightIn Copyright
Enthalten in den Sammlungen:Hochschulschriften bis zum 31.03.2009

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