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Titel: Vergleich von Patienten mit subjektiver und objektiver Insomnie unter besonderer Berücksichtigung von Persönlichkeits- und kognitiven Parametern
Autor(en): Kreis, Beate
Körperschaft: Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg
Erscheinungsdatum: 2007
Umfang: Online-Ressource, Text + Image (kB)
Typ: Hochschulschrift
Art: Dissertation
Sprache: Deutsch
Herausgeber: Universitäts- und Landesbibliothek Sachsen-Anhalt
URN: urn:nbn:de:gbv:3-000011866
Schlagwörter: Elektronische Publikation
Hochschulschrift
Online-Publikation
Zsfassung in engl. Sprache
Zusammenfassung: Patienten mit objektiver und subjektiver Insomnie wurden bezüglich Alters- und Geschlechtsverteilung, Häufigkeit psychischer Erkrankungen, typischer Schlafmuster, Selbstbeurteilungen des Schlafes, dysfunktionalen Überzeugungen, Persönlichkeitsmerkmalen und Depressivität vergleichend untersucht. Dazu wurden polysomnographische Daten sowie Morgenprotokolle zur Erfassung der Schlafwahrnehmung aller Patienten eines Schlaflabors mit den Diagnosen primäre Insomnie bzw. Insomnie infolge einer psychischen Störung (DSM-IV) in einem 2-Jahres-Zeitraum ausgewertet. Anhand der polysomnographisch erhobenen Schlaflatenz und -effizienz wurden bei diesen Patienten objektive bzw. subjektive Insomnien identifiziert. Insgesamt wurden 150 Patienten in die Untersuchung eingeschlossen. Der Altersdurchschnitt lag bei 52,2 Jahren, die durchschnittliche Dauer der Insomnie bei 10,1 Jahren. Nach den polysomnographisch erfassten Schlafparametern erfüllten 52,7% der Patienten die Kriterien einer objektiven Insomnie (47,3% subjektive Insomnie). Subjektive Insomniker waren dabei signifikant jünger, litten in höherem Maße unter Tagesmüdigkeit und zeigten ein höheres Maß an Risiko- und Kampfbereitschaft als objektive Insomniker. Keine Unterschiede fanden sich hinsichtlich der Geschlechtsverteilung, der Dauer der Insomnie, der Insomniediagnose nach DSM-IV, der dysfunktionalen Überzeugungen zum Schlaf, der klassischen Persönlichkeitsparameter und der Depressivität. Zusätzlich wurde ermittelt, welche Zusammenhänge sich aus der Differenzierung der Patientengruppen in objektive bzw. subjektive Insomnietypen unter der Berücksichtigung möglicher Fehlbeurteilung des Schlafes ergeben. Die Fehlbeurteilung des Schlafes konnte durch die Abweichung polysomnographisch erfasster und subjektiv eingeschätzter Schlaflatenz und -effizienz erfasst werden. Bei 137 Patienten der Gesamtstichprobe konnte die Fehlbeurteilung des Schlafes ermittelt werden, die Hälfte dieser Patienten schätzte ihren Schlaf mehr als 42,2% schlechter ein, als er polysomnographisch erhoben wurde. Es wurden vier Insomniesubgruppen beschrieben: objektive Insomniker ohne Fehlbeurteilung des Schlafes entsprachen am ehesten der Diagnose einer "klassischen" psychophysiologischen Insomnie; objektive Insomniker mit Fehlbeurteilung des Schlafes hatten den höchsten Altersdurchschnitt; subjektive Insomniker ohne Fehlbeurteilung des Schlafes waren am jüngsten und gaben in hohem Maß Tagesmüdigkeit und Depressivität an; subjektive Insomniker mit Fehlbeurteilung des Schlafes entsprachen am ehesten der Diagnose der "klassischen" Fehlbeurteilung des Schlafzustandes des ICSD. Die Ergebnisse legen eine multimodale Diagnostik der Schlafstörungen nahe, um objektive Schlafmuster zu erfassen und wahrgenommene Schlafdefizite davon abzugrenzen.
In this study, patients with objective and subjective insomnia were examined comparatively as to their age, gender, frequency of psychological illness, typical sleeping patterns, self-evaluation of sleep, sleep state misperception, personality traits and depressivity. The polysomnographic data and sleep perception morning protocols of sleep laboratory patients diagnosed with primary insomnia or insomnia due to a psychiatric disorder (DSM-IV) were analyzed over a two-year-period. By means of sleep latencies and sleep efficiencies determined by polysomnography, objective or subjective insomnia was identified in all these patients. Altogether this study included 150 patients. The average age was 52.2 years and the average length of their insomnia was 10.1 years. According to the sleep parameters determined by polysomnography, 52.7% of the patients met the criteria for objective insomnia (47.3% subjective insomnia). Persons with subjective insomnia were significantly younger, suffered greater fatigue during the day and showed a higher willingness to take risks than persons with objective insomnia. There were no differences, however, with respect to gender, length of insomnia, DSM-IV diagnosis of insomnia, sleep state misperception, classical personality parameters, and depression. The study ascertained which connections emerged when differentiating between the two groups of patients with either objective or subjective insomnia while considering their possible sleep state misperception. The sleep state misperception could be determined by looking at the divergence between sleep latency and efficiency measured by polysomnography and subjectively judged sleep latency and efficiency. Of the complete sample group, the sleep state misperception of 137 patients could be determined. Half of these patients judged their sleep to be 42.2% worse than could be measured by polysomnography. Four different insomnia sub groups were determined: objective insomnia patients without sleep state misperception most likely correlated with a diagnosis of a "classic" psychophysiological insomnia; objective insomnia patients with sleep state misperception were of a higher age on average; subjective insomnia patients without sleep state misperception were the youngest and expressed a high rate of fatigue and depressivity; subjective insomnia patients with sleep state misperception most likely correlated with a diagnosis of a "classic" sleep state misperception of ICSD. The results suggest a multi-modal diagnostics of sleep disorders to determine objective sleeping patterns and to separate them from perceived sleep deficits.
URI: https://opendata.uni-halle.de//handle/1981185920/9474
http://dx.doi.org/10.25673/2689
Open-Access: Open-Access-Publikation
Nutzungslizenz: In CopyrightIn Copyright
Enthalten in den Sammlungen:Hochschulschriften bis zum 31.03.2009

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